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29. September 2011 / 13:56 Uhr

Faymann-Skandale: Jetzt spricht Bernhard Görg!

Werner Faymann und die Medien – wird es eine unendliche Skandalgeschichte? Nachdem Ex-Manager von ÖBB und ASFINAG aus der Schule plauderten und damit den Bundeskanzler und Staatssekretär Josef Ostermayer in arge Turbulenzen brachten, legt nun der frühere Vizebürgermeister von Wien, Bernhard Görg (ÖVP) nach: Faymann habe sich, erzählt er dem Kurier, mit Wiener Wohnen in den NEWS-Räumlichkeiten eingemietet und eine völlig überhöhte Miete bezahlt.

news tower

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Faymann hat sich mit Wiener Wohnen
bei NEWS eingemietet und laut
Rechnungshof eine überhöhte Miete bezahlt.
Foto: reenoreluv/Flickr/ (CC BY-NC 2.0)

Damals, im Jahr 2000, war der aufstrebende SPÖ-Politiker Faymann Wohnbaustadtrat in Wien. Görg, von 1996 bis 2001, Vizebürgermeister. In der Koalition mit den Roten schwieg der schwarze Politiker zu einem angeblichen Deal zwischen Faymann und den Fellner-Brüdern – heute erzählt der 69-Jährige Details und Hintergründe, was sich im Medien-Tower-Komplex im 2. Wiener Gemeindebezirk, Leopoldstadt, abgespielt haben soll.

Rechnungshof kritisierte überhöhte Mietzahlungen

Im Kurier gibt Görg folgendes bekannt: Die damaligen News-Macher Wolfgang und Helmuth Fellner hätten dringend Platz in der Stadt benötigt – für die Zentrale ihres Imperiums. Die Generali, Eigentümer des Areals in der Taborstraße, war bereit, das Büro-Hochhaus zu vermieten. Görg wörtlich: „Ich habe dann die Kontakte zu den Fellners hergestellt.“ Die Fellner-Brüder hätten jedoch bald erkannt, dass sie viel zu viel Raum gemietet hatten, weshalb sie einen Untermieter suchten. Görg: „Da ist dann Wiener Wohnen unter Werner Faymann eingesprungen.“ Es kam zu den laut Rechnungshof „stark überhöhten Mietzahlungen“. Konkret: 31,6 statt der ortsüblichen 12,4 pro Quadratmeter seien bezahlt worden.

Miete zwölfeinhalb Jahre im Voraus bezahlt

Eine versteckte Förderung für  NEWS? Dem nicht genug, hätte Wiener Wohnen die Miete für zwölfeinhalb Jahre im Voraus bezahlt – sage und schreibe 2,7 Millionen Euro. Görg vermutet, dass damals offenbar ein Deal zwischen Faymann und den Fellners stattgefunden hat. „Es war jedenfalls der Beginn der Zusammenarbeit“, so Görg. Der wundert sich, dass es damals keinen Aufschrei gegeben habe, „wohl aus Angst, es sich mit den mächtigen Medienmachern zu verscherzen“. Eine von den Grünen geforderte Überprüfung der Causa wurde vom Kontrollamt des Wiener Gemeinderates abgelehnt. Heute, in der Stadtregierung, werden sie in dieser Sache eher keinen Finger mehr rühren.

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