Der 4. Oktober ist "Equal Pay Day", der auf die noch immer bestehende Differenz zwischen den Durchschnittseinkommen beider Geschlechter hinweisen soll. Das Datum ist nicht zufällig gewählt: Rechnet man den prozentuellen Verdienstunterschied von 24,3% auf Kalendertage um, arbeiten Frauen ab heute für den Rest des Jahres, ohne dafür bezahlt zu werden.
Viertel schlechter verdienen als Männer.
Foto: Peter Forret / flickr (CC BY-NC 2.0)
Männer haben an diesem Tag des Jahres bereits das Gehalt verdient, dass Frauen in den gleichen Bedingungen (Vollzeitbeschäftigung) im ganzen Jahr verdienen werden. Einen weiteren Equal Pay Day gibt es auch im Frühling: Dort wird der Tag zelebriert, an dem Frauen das Jahresgehalt des vorhergehenden Jahres erarbeitet haben, das ein Mann mit dessen Ende – am 31. Dezember – erreicht hat. In dieser Rechnung ist natürlich nicht inkludiert, dass Frauen sich häufiger für Teilzeitarbeit entscheiden – jedoch wirkt sich die häufige Einstellung der Frauen in Niedriglohnberufen auf diese Statistik aus.
Die Gehaltsschere ist in den letzten Jahren stetig gesunken, was laut der Wirtschaftsexpertin Bettina Csoka jedoch nicht an steigender Gerechtigkeit, sondern an der Wirtschaftskrise lag, die vor allem industrielle Berufe (und somit Männer) betroffen hatte. Trotzdem befindet sich Österreich europaweit unter den Schlusslichtern der geschlechtergerechten Bezahlung – nur in Estland und der Slowakei verdient eine Frau durchschnittlich noch weniger als ihr männlicher Kollege.
Artikel teilen