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24. Oktober 2011 / 07:57 Uhr

Monika Langthalers Geschäfte mit Schüssels Sprecherin

Speakers  CornerIn den letzten Tagen war die ehemalige grüne Abgeordnete und nunmehrige Lobbyistin Monika Langthaler bemüht, eine Zusammenarbeit mit Peter Hochegger in Sachen Telekom zu verbergen. Dass sie dort jahrelang für die Erstellung der Nachhaltigkeitsberichte zuständig war, während  ins System Hochegger raus der Telekom laut Medienberichten 38 Millionen Euro geflossen sein sollen, hat sie allerdings verschwiegen. Überhaupt scheinen die Interessen Langthalers entgegen der offiziellen Linie ihrer Mutterpartei vor allem ökonomischen Kriterien zu folgen. Jüngstes Beispiel ist etwa ihr Aufscheinen in der sogenannten "Top Speakers"-Liste, wo Prominente aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft als Redner gegen Honorar vermittelt werden. Und da hat sie auch gegenüber Hocheggers ehemaligen Mentoren überhaupt keine Berührungsängste.

Geschäftsführerin ist Schüssels Ex-Pressesprecherin Heidi Glück

Speakers' Corner

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Auch Monika Langthaler referiert gerne gegen Geld und ließ sich in die
prominente Rednerliste der Ex-Kanzler-Sprecherin Heidi Glück eintragen.
Foto: Cory Doctorow / Wikimedia (CC BY-SA 2.0)

Geschäftsführerin der Top-Speaker-Agentur ist keine Geringere als Heidi Glück. Sie lernte ihr Handwerk bei Kurt Bergmann, ehemals ÖVP-Bundesgeschäftsführer und danach im ORF für die Aktionen „Nachbar in Not“ sowie „Licht ins Dunkel“ verantwortlich. 1995 wurde Glück Pressesprecherin und politische Beraterin von ÖVP-Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer, unter Schwarz-Orange war sie für Presse und Öffentlichkeitsarbeit von ÖVP-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel zuständig. In dieser Funktion führte Glück vor allem auch gegen die Grün-Opposition eine kompromisslose Kommunikationspolitik, war aber auch für die Performance des „Schweigekanzlers“ zuständig. Gerade in den folgenden Wochen und Monaten soll ja ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss klären, ob und welche politischen Verfehlungen es etwa bei BUWOG und Telekom unter Schwarz-Orange gegeben hat. Gut möglich, dass auch Heidi Glück als politische Vertraute ihres Ex-Chefs Wolfgang Schüssel Rede und Antwort stehen muss.

Langthaler auf einer Rednerliste mit KHG, Riess-Passer und Schüssel

Dass Langthalers Distanzierungsversuche von Hochegger und Geschäftsbeziehungen ihrer Firma Brainbow zumindest unglaubwürdig wirken, belegt auch ihre Einbettung in eine Gruppe ehemaliger Regierungsmitglieder der Ära Schüssel bei den Top Speakers. So finden sich neben Langthaler auch der ehemalige Finanzminister und Hochegger-Förderer Karlheinz Grasser, die ehemalige Vizekanzlerin Susanne Riess Passer, der ehemalige Landwirtschaftsminister, Regierungskoordinator, Klubobmann und Schüssel-Nachfolger in der ÖVP-Parteiobmannschaft, Willi Molterer, sowie die ehemalige Schüssel- Kabinettschefin und spätere Außenministerin, Ursula Plassnik, auf dieser Liste. Somit ist Langthaler bestens eingebettet in das ehemalige Schüssel-Netzwerk, das auch die Geschäftsgrundlage für das Hochegger-System gewesen sein dürfte.

Auch Van der Bellen im schwarzen Rednerpool

Aber nicht nur Monika Langthaler scheint ganz in grüner Realo-Manier jenes Milieu, das ihre Parteifreunde Pilz und Co. vordergründig bekämpfen, ökonomisch für ihre unternehmerischen Interessen zu nutzen. Auch ihr Mentor und ehemaliger Parteichef, Alexander van der Bellen, findet sich auf der Top-Speakers-Liste wieder und sucht dort offensichtlich die Nähe von Schüssel und Co., wenn es um das Lukrieren von Rednerhonoraren geht. Doch seit Van der Bellens Engagement als Universitätsbeauftragter der Stadt Wien, proporzmäßig zwischen Rot-Grün ausgemauschelt, wusste man ohnehin, dass Politik und Geschäft beim Herrn Professor nahe beieinander liegen. Für Peter Pilz und Gabriela Moser wird es jedenfalls genug Erklärungsbedarf in eigener Sache geben, wenn es im U-Ausschuss um Langthaler, Hochegger und Co. geht.

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