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25. Oktober 2011 / 09:27 Uhr

Langthalers schwarz-orange Fußball-EM-Aufträge

Euro 2008Monika Langthaler hat sich nach dem offiziellen Ausstieg aus der Politik als Grün-Abgeordnete vor allem mit Aufträgen aus dem schwarz-orangen Umfeld in den Jahren 2000 bis 2007 finanziert. Über viele Jahre war sie mit ihrer Lobbying-Firma Brainbows für das Bundesministerium für Landwirtschaft und Umweltschutz unter Josef Pröll tätig. Dazu kamen Aufträge vom Umweltbundesamt und den Österreichischen Bundesforsten, ebenfalls zum Landwirtschafts- und Umweltressort ressortierend. Aber auch die Telekom ließ sich als Großkunde jahrelang die Nachhaltigkeit ihres Unternehmens durch Langthaler bestätigen. Dies in einer Zeit, wo auch Peter Hochegger mit der Telekom Beraterdeals in vielfacher Millionenhöhe abwickelte. Seit einigen Jahren ist Langthaler auch im Redepool Top Speakers gemeinsam mit ehemaligen Regierungsmitgliedern aus dem Team Wolfgang Schüssels, wie Karl Heinz Grasser, Susanne Riess-Passer, Willi Molterer oder Ursula Plassnik, engagiert. Chefin ist dort übrigens Schüssels ehemalige Pressesprecherin Heid Glück.

Die Nachhaltigkeit der Fußballeuropameisterschaft als Auftrag

Euro 2008

Euro 2008

Mit der Fußball EM 2008 verdiente die Grüne Langthaler nachhaltig.
Foto: Devilm25 / WIkimedia (CC BY 3.0)

2006 verbreiterte Monika Langthaler ihre Beatertätigkeit auch in Richtung Sportpolitik. Sie ließ sich durch das zum Bunndeskanzleramtes gehörige Sportstaatssekretariat mit einem Auftrag in Sachen Fußballeuropameisterschaft 2008 beauftragen. Zum einen ließ sie sich mit der Umsetzung eines „Nachhaltigkeitskonzept für die UEFA EURO 2008“ beauftragen, Laufzeit waren der Zeitraum 2006-2008, zum anderen fertigte Langthaler praktischerweise auch gleich einen darauf aufbauenden Nachhaltigkeitsbericht UEFA Euro 2008 an. Damit nicht genug, zog die nachhaltige Lobbyistin auch noch den Auftrag des Bundeskanzleramts zur Strategieberatung für die "Koordination Bundesregierung UEFA EURO 2008"  für den Zeitraum 2006 bis 2008 an Land. Schlussendlich wurde das Auftragsvolumen für Langthaler noch durch ein für die EM offensichtlich dringend notwendiges Symposium/Workshop „Erkenntnisse aus der FIFA WM 2006 in Deutschland für Österreich“ und „Der Countdown läuft – noch 72 Tage“ aufgefettet.

Wolfgang Schüssel war ÖVP-Sportminister, Karl Schweitzer BZÖ-Staatssekretär

Als Auftraggeber saß Langthaler damals ein schwarz-oranges Duo in Sachen Sportpolitik gegenüber: Wolfgang Schüssel als Bundeskanzler und gleichzeitig Sportminister sowie Karl Schweitzer, Sportstaatssekretär und parteipolitisch vom BZÖ. Diese beiden Ressortvertreter waren politisch für die vielfältigen Beauftragungen Langthalers in diesen zwei Jahren verantwortlich. Abgelöst wurden sie durch SPÖ-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und ÖVP-Sportstaatssekretär Reinhold Lopatka. Insbesondere mit dem BZÖ-Staatssekretär Schweitzer soll Langthaler noch aus Zeiten der gemeinsam Zugehörigkeit im parlamentarischen Umweltausschuss ein inniges Verhältnis und eine Du-Freundschaft verbunden haben. Nicht auszuschließen, dass dies auch eine der Grundlagen für die stolzen Einzelaufträge gewesen ist. Sogar der damalige BZÖ-Chef Peter Westenthaler machte für die Nachhaltigkeitskomponente der EURO 2008 damals gemeinsam mit Staatssekretär Karl Schweitzer kräftig Werbung.

Sponsortätigkeit durch Telekom, Post und UniCredit

Langthalers Tätigkeit bewegte sich ökonomisch durchaus in einem sehr interessanten Umfeld. So waren in Österreich etwa als nationale EM-Sponsoren die teilverstaatlichten ÖIAG-Unternehmen Telekom und Post AG tätig. Daneben auch die BankAustria/UniCredit. Medien berichteten damals von Einzelsponsorverträgen in der Höhe von bis zu 3,2 Millionen Euro. Und wie man weiß war in diesen Jahren ja vor allem der Lobbyist Peter Hochegger in diesem Umfeld sehr umtriebig beim Lukrieren von Aufträgen und Beraterhonoraren.

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