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31. Oktober 2011 / 23:32 Uhr

Hilfe für unterdrückte christliche Serben im Kosovo

Kosovo-PolitikerSeit Sommer sind die albanisch-muslimischen Machthaber in Pristina bestrebt, die letzte Hochburg des christlichen Widerstands im Norden des Kosovo zu Fall zu bringen. Noch konnten die Kosovo-Albaner nicht die vollständige Kontrolle über das Gebiet der christlichen Bevölkerung erringen; hier leben nach wie vor etwa 30.000 Menschen nach serbischen Gepflogenheiten. Hier wurden die Kirchen noch nicht zerstört, können die Menschen sich frei bewegen und in ihrer Muttersprache sprechen, ohne deswegen Gewalttätigkeiten befürchten zu müssen.

Kosovo

Kosovo

Die Serben im Norden des Kosovo Kämpfen um das Überleben
als Volk und christliche Religionsgemeinschaft.,
Bild: CIA / Wikimedia / public domain

Pristina hatte am 25. Juli beschlossen, Spezialeinheiten zu senden, welche die Grenzkontrollpunkte unter ihre Kontrolle bringen sollten. Der "Regierung" des von vielen Staaten nicht anerkannten Kosovo ging es offiziell darum, im Norden des Ibar das Embargo gegen Serbien durchzusetzen; ein Embargo, das bereits Mangel an Medikamenten und Sauerstoffflaschen in den beiden Krankenhäusern Mitrovica und Gracanica verursacht hat, in denen Christen noch behandelt werden. Dies hatte für viele Patienten lebensbedrohende Folgen.

Das Embargo scheint allerdings nur ein Vorwand für die Erreichung des Ziels zu sein, dass sich die muslimischen UCK-Milizen bereits im Jahr 1999 gesteckt hatten: den Norden zu Fall zu bringen, die letzte Hochburg des serbischen Widerstandes in der Region zu stürzen. Als Reaktion darauf war es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Serben und muslimischen Polizisten gekommen. Durch ihre Intervention ist es der KFOR vorübergehend gelungen, die Ruhe wiederherzustellen.

Kosovo-Politiker

Kosovo-Politiker

Die Machthaber des Kosovo haben einflussreiche Freunde: Der frühere
US-Präsident Bush mit Premierminister Hashim Thaci (links) und dem
früheren Präsidenten des Kosovo, Fatmir Sejdiu
Foto: White House by Eric Draper / Wikimedia / public domain

Anfang September war hingegen der gesamte nördliche Kosovo neuerlich blockiert. Der ehemalige Chef der muslimischen UCK-Milizen und nunmehrige Premierminister des Kosovo, Hashim Thaçi, verdächtig der Beteiligung an Mord und Organhandel im Zuge des Kosovo-Kriegs, hatte erklärt, er wolle bis 16. September die Kontrolle über den Norden wiedererlangen. Die serbische Bevölkerung ist jedoch nicht bereit, dies ohne Widerstand hinzunehmen oder einfach zu verschwinden. Sie errichtete daher in allen sensiblen Zonen Barrikaden. In dieser äußerst angespannten Lage begab sich der Patriarch der serbisch-orthodoxen Kirche vor Ort, um ein Gebet für die Märtyrer zu sprechen und einen Aufruf an die Christen im Kosovo zu richten, alles zu tun, um das Überleben ihrer Volksgruppe zu ermöglichen. In die Enge getrieben und ohne jegliche Hoffnung außer derjenigen, die sie aus ihrem Glauben schöpften, standen die letzten Kosovo-Serben seit nunmehr zwei Monaten im härtesten Abwehrkampf. Aber wie lange noch? Weder die UN noch die NATO kommen zu Hilfe, um diese neuerliche gezielte Vertreibungsaktion zu verhindern, die das Ende der letzten Christen im Kosovo einläuten könnte.

Serbe ermordet, um sein Haus in Besitz zu nehmen

Am 20. Oktober spitzte sich die Lage neuerlich zu. Ein christlicher Serbe wurde in einer ethnischen Enklave in der Nähe von Pec im Kosovo ermordet. Er wurde von einem muslimischen Albaner getötet, der sich einfach in den Besitz seines Hauses bringen wollte. Zwei weitere Menschen wurden bei dem Attentat verletzt und in ein Krankenhaus in Kosovska Mitrovica gebracht. Die Botschaft des Mörders und seiner Helfershelfer ist klar und deutlich: Entweder ihr Christen gebt Euer Eigentum her und flieht, oder ihr müsst sterben. Diese Terrortechnik gegenüber der christlichen Bevölkerung wird schon seit über zehn Jahren im Kosovo eingesetzt. Sie führte zur Zwangsaussiedlung von 250.000 Christen, die in Zentral-Serbien Zuflucht fanden.

Mit immer akuter werdender Repression und Aggression gegen die Serben hat sich in den letzten Monaten auch die humanitäre Situation erheblich verschärft. Die Plünderungen christlicher Haushalte nehmen zu, der Druck auf serbische Schulen und Universitäten steigt, Gewaltübergriffe gegen die Bevölkerung dauern an. Als Reaktion hat die französische Hilfsvereinigung "Solidarité Kosovo" sich entschlossen, ihre Hilfsaktionen für christliche Serben ebenfalls zu intensivieren.

Hilfsorganisation organisiert Konvois zu Kosovo-Serben

Um effizient agieren und die Bedürfnisse der ärmsten Familien erfüllen zu können, hat "Solidarité Kosovo" in ganz Frankreich Freiwillige für die Vorbereitung des traditionellen Weihnachtskonvois mobilisiert. "Dieser Konvoi ist von allen, die wir dieses Jahr veranstaltet haben, der am meisten erwartete, vor allem die Kinder freuen sich schon auf ihn", sagt Marion Chevtzoff, die Obfrau des Vereins. "Die freiwilligen Helfer, die uns in ein paar Wochen im Kosovo unterstützen werden, haben bereits ihre ersten Instruktionen erhalten: Gültigkeit der Reisepässe überprüfen, Termine für alle Treffen notieren, die erforderlichen Versicherungen abschließen,… Das muss alles in Ordnung sein, bevor wir aufbrechen!", fügt sie hinzu.

Ein weiteres Freiwilligenteam des Vereins ist bereits seit September im Einsatz, um bei Unternehmen für Spendengüter zu werben, diese humanitären Hilfsgüter sodann abzuholen und vorzusortieren. Die Helfer stellen ihre Arbeitszeit kostenlos zur Verfügung, um auf diese Weise ein wenig dazu beizutragen, die Ungerechtigkeiten auszugleichen, welche die serbischen Familien im Kosovo erleiden mussten. Diese Hilfsaktivitäten sind natürlich nur mit finanzieller Unterstützung von großzügigen Spendern möglich, denen das Schicksal der letzten christlichen Serben im Kosovo am Herzen liegt. Die Spendenbereitschaft großherziger Menschen und der freiwillige Einsatz der Hilfskräfte sind die Grundpfeiler für funktionierende humanitäre Hilfe. Auch "Solidarité Kosovo" baut auf diesem Prinzip auf.

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