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8. November 2011 / 09:18 Uhr

FPÖ-Gemeinderätin Klitsch aktiv im Kampf gegen Tierquälerei

BildDie Linzer FPÖ-Gemeinderätin Ute Klitsch widmet sich bereits seit geraumer Zeit Fragen des Tierschutzes und speziell solchen der Tierquälerei, auch wenn sich diese hinter einem religiösen Deckmäntelchen verbirgt. So forderte Ute Klitsch anlässlich des vergangenen Welttierschutztages am 4. Oktober, mit der Tierquälerei am Schlachthof endlich Schluss zu machen: „Linz leistet sich den Luxus, einen der größten Rinderschlachthöfe Österreichs im Zentrum der Stadt und mitten im Wohngebiet zu haben. Umso mehr wäre es ein Gebot der Stunde, auch bei den Schlachtungen in Sachen Tierschutz eine Vorbildwirkung zu übernehmen. Schlachtmethoden aus dem Mittelalter, so wie das ‚Schächten’, das Ausbluten am lebendigen Leib, haben bei uns nichts verloren!"

Ute Klitsch

Ute Klitsch

FPÖ-Gemeinderätin Ute Klitsch.

Dass sie mit ihrer Forderung nicht allein steht, belegt Ute Klitsch mit handfesten Argumenten: „Aktuelle Umfragen belegen, dass rund 79 % der deutschsprachigen EU-Bürger das Schächten als vorsätzliche Tierquälerei einstufen. Deshalb werden wir uns auch in Zukunft verstärkt dem Thema Tierschutz widmen.“ Auch die Statistik gibt der der freiheitlichen Gemeinderätin in erschreckender Weise Recht: Während man EU-weit bisher davon ausging, dass höchstens fünf bis zehn Prozent aller Schlachttiere ohne Betäubung getötet werden, zeigt ein Bericht vom Mai dieses Jahres ein völlig anderes Bild. „Von den jährlich fünf Milliarden Schlachttieren werden bis zu 75 Prozent auf diese Weise getötet und verbluten bei vollem Bewusstsein“, zeigt Klitsch schockiert auf.
 
Schächtungen in immer mehr Ländern verboten

Eine Vorbildrolle spielen in den Augen von Ute Klitsch Länder wie die Schweiz, Luxemburg, Schweden und Norwegen, wo das Schächten generell gesetzlich untersagt ist. Auch in den Niederlanden existiert seit Juni 2011 ein solches Verbot. Selbst die Türkei folgt – wenn auch in eingeschränktem Maße (Schächten nur nach vorheriger Betäubung) – demnächst nach und will damit offenbar "Europareife" dokumentieren. Österreich hat somit klaren Nachholbedarf.
 
Um Ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, stellte Gemeinderätin Ute Klitsch am Montag – nicht zufällig einen Tag nach dem großen muslimischen "Opferfest" – eine Anfrage an die Linzer Vizebürgermeisterin Christiana Dolezal (SPÖ), welche im Stadtrat für Gesundheit und Veterinärangelegenheiten zuständig ist. Die Anfrage behandelt die Usancen im Linzer Großschlachthof für Rinder. Klitsch will namens der FPÖ-Fraktion unter anderem wissen, wie viele Rinder dort im Vorjahr geschlachtet wurden, wie sich die Anzahl der Schlachtungen in den letzten 10 Jahren verändert hat, wie viele Rinder aus nationalen bzw internationalen Transporten stammten und wie hoch die Anzahl der Fleischuntersuchungen im Vorjahr war.

Konkrete Fragen zum Schlachthof in Linz
 
Die entscheidenden Fragen der freiheitlichen Gemeinderätin betreffen jedoch die Schächtungen:

  • Besitzt der Linzer Schlachthof ein Zertifikat für Schächtungen?
  • Wenn ja, wie viele Rinder wurden davon als  „Halal geschlachtet“ geführt?
  • Wenn ja, wie viele Rinder wurden im Vorjahr tatsächlich im Sinne des § 32 , Absatz 4 und 5 des Bundestierschutzgesetzes rituell geschlachtet, d.h. ohne vorherige Betäubung? 
  • Wenn ja, wie wird das „Halal-Fleisch“ gekennzeichnet, bevor es in den Handel gelangt?

Den Antworten auf die Anfrage von Gemeinderätin Ute Klitsch darf man mit Spannung entgegensehen, vor allem die Antwort zur Frage nach der „Halal“-Kennzeichnung, die ja für Moslems ebenso von Interesse ist wie für Christen – immerhin noch die stärkste religiöse Gruppe in Österreich -, die jede Berechtigung zu Vorbehalten gegenüber Fleisch haben, das im Namen eines anderes Gottes geopfert wurde. Von Interesse sind die Antworten aber auch für jeden anderen Konsumenten, der sich fragt, warum er beim Fleischkauf einen Mehrpreis für rituelle Bräuche einer bestimmten Religionsgemeinschaft zu entrichten hat. Immerhin darf davon ausgegangen werden, dass die Entgelte für Zertifikation, spezielles Personal, Imam usw auf den vom Konsumenten zu tragenden Preis umgeschlagen und somit von der Allgemeinheit und keineswegs nur von den speziellen Interessenten getragen wird. Der Fleischpreis inkludiert somit eine Art indirekter Religionsabgabe.

Auch FPÖ-Tierschutzsprecher Vock will Details wissen
 
In den nächsten Wochen ist übrigens auch mit der Beantwortung einer weiteren wichtigen Anfrage der FPÖ zu unserem Thema zu rechnen, nämlich der bereits am 21. September eingebrachten parlamentarischen Anfrage des Nationalsratsabgeordneten und FPÖ-Tierschutzsprechers Bernhard Vock an SPÖ-Gesundheitsminister Stöger. Auch bei dieser Anfrage ist das zentrale Thema die Frage, ob das bei uns im Handel als „Halal“ angebotene Fleisch von Tieren stammt, die ohne vorherige Betäubung geschlachtet wurden, im Klartext: mit durchschnittener Kehle bei lebendigem Leib und unter entsetzlichen Schmerzen verbluten müssen.

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