Wie lächerlich macht sich der Kanzler noch? Zuerst die holprigen Aussagen zu den Inseraten-Affären rund um ÖBB und Asfinag, dann der Wirbel um 200.000 Euro Steuergeld für Werner Faymanns Facebook-Auftritt, die peinliche Affäre um die falschen Facebook-Freunde und jetzt: Ausgerechnet die der SPÖ sonst nicht unfreundlich gesinnte Gratizeitung Heute deckte auf, dass die SPÖ Leserbriefe für ihren Chef schreibt.
Foto: Werner Faymann/Flickr/(CC BY-ND 2.0)
Unter dem Titel „Faymanns falsche Facebook-Freunde schreiben auch Leserbriefe“ berichtet Heute über Leserbriefe, die per E-Mail eintrudeln und die sich zur SPÖ zurückverfolgen ließen. Im Kurier gibt sich SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas überrascht und verspricht die Prüfung der Vorwürfe. Schwer zu glauben, dass die engste Mitarbeiterin des Parteivorsitzenden von dieser getürkten Aktion nichts gewusst haben soll. Die besagten Leserbriefe an Heute oder auch Kronen Zeitung, in denen Werner Faymann und vor allem auch der schwer angeschlagene Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) gelobt und in Schutz genommen werden, wurden via Webmail abgesendet. Doch trotz Verschleierungsversuchen sei, so Heute, die IP-Adresse – und zwar 194.145.176.133 – eindeutig als Internet-Adresse der Sozialdemokratischen Partei Österreichs herausgefunden worden. Das ist nicht nur peinlich, sondern auch lächerlich. Wirklich hässlich wird´s aber, wenn zu den gefakten Leserbriefen auch noch Fotos mitgeschickt werden, die einfach Web-Seiten wie Fotolia.com heruntergeladen wurden.
Merkwürdige Huber-Häufung unter SPÖ-Freunden
Besonders einfallsreich waren auch die Namen nicht, unter denen die SPÖ-Schreiber ihre positiven Leserbriefe für Faymann und Darabos verfassten. Sie heißen Sabine Huber, Lisa Huber, Christoph Huber oder Johann Huber. Faymann ist bekanntlich nichts peinlich, weshalb Österreich schon auf den nächsten Fauxpas des Kanzlers wartet. Leserbriefe mit positiven Inhalt für ihn wird man in Zukunft jedenfalls mit anderen Augen betrachten müssen.
Die Freiheitlichen reagieren mit Spott und Hohn. Faymann werde immer mehr zum Alpen-Berlusconi, ätzte FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl, der Kanzler betreibe Selbstbeweihräucherung auf Steuerzahlerkosten. Gefälschte Leserbriefe inklusvie gekaufter Leserfotos seien noch das Harmloseste, so Kickl im Kurier unter Verweis auf die Kosten des Social-Media-Auftritts des Bundeskanzlers und angeblich zugekaufter Freunde.
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