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1. Dezember 2011 / 08:36 Uhr

Grüne wollen Nordosten Wiens im Verkehr ersticken

toni mahdalik Paukenschlag für alle Bewohner im Nordosten Wiens. Die Grünen stellen erneut die S1 als wichtige Umfahrung der Stadt infrage, wollen einen Neustart der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Die Verkehrsprognosen für das Projekt, so die Begründung, würden auf falschen Annahmen beruhen. Diametral entgegengesetzt dazu die Meinung der Freiheitlichen. FPÖ-Verkehrssprecher Toni Mahdalik spricht sich gegen jede Verzögerung beim  Bau der S1 zwischen Schwechat und Süßenbrunn aus.

toni mahdalik

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Eine Verschiebung des Baugebinn der Nordostumfahrung Wiens
wäre Irrwitz, sagt FPÖ-Verkehrssprecher Toni Mahdalik.
Foto: FPÖ

Die Grünen erleiden in der rot-grünen Stadtregierung eine Niederlage nach der anderen. Wahlversprechen können nicht eingehalten werden, wie bei den Öffi-Tickets, bei denen man den Wienern ein X für das U vormachte und entgegen der Ankündigung, die Fahrscheine billiger zu machen, eine Mogelpackung schnürte. Nun versucht die Grünen-Chefin und regierende Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou offenbar Stimmung bei den Stammwählern zu machen, indem sie ein Straßenprojekt verhindert. Der Grüne Gemeinderat Rüdiger Maresch bildet für sie die Vorhut: Man habe sich mit der SPÖ bereits darauf geeinigt, nach Abschluss der UVP für die S1 eine Bürgerbefragung durchführen zu lassen. Er  prophezeite außerdem, dass einige Bürgerinitiativen, NGOs oder Einzelpersonen Einspruch gegen das Projekt erheben werden. Sollte es tatsächlich zum gewünschten Neustart der Umweltverträglichkeitsprüfung kommen, hätte das eine jahrelange Verzögerung für die Realisierung zur Folge.

Umfahrung bringt positive Effekte für Bevölkerung

Nach heutigem Planungsstand würde das insgesamt 19 Kilometer lange Straßenbauvorhaben bis 2025 fertig sein und – wie die ASFINAG in einer Aussendung festhält – positive Effekte für die Bevölkerung und Wirtschaft bringen. Durch die neue Strecke könne der Verkehr auf ein hochrangiges Netz rund um Wien herum verlagert werden. Vor allem im Bezirk Donaustadt soll es durch die S1 zur Entlastung von lokalen Ortszentren vom Verkehr kommen. Als erste Etappe soll zwischen 2014 und 2016 die rund zehn Kilometer lange, an der Oberfläche verlaufende Strecke zwischen Groß-Enzersdorf und Süßenbrunn gebaut werden. 2018 will die ASFINAG dann den aufwändigen, knapp neun Kilometer langen Lobautunnel in Angriff nehmen. Dieser wird nicht nur durch das Naturschutzgebiet führen, sondern auch die Donau unterqueren. Die ASFINAG hatte zuletzt negative Auswirkungen auf den Nationalpark Donau-Auen ausgeschlossen. Für das Gesamtprojekt sind rund 1,8 Milliarden Euro budgetiert.

FPÖ will Brücke statt Tunnel: Billiger und schneller

Für FPÖ-Verkehrssprecher Toni  Mahdalik, der auch Mandatar in Donaustadt ist, geht die Sache nicht schnell genug. Er fordert eine raschere und günstigere Herstellung durch eine Brücken- statt Tunnellösung bei der Donauquerung, da dort keine sensiblen Bereiche berührt würden. Die FPÖ-Variante wäre um 500 Millionen Euro billiger und würde die Bauzeit um zwei Jahre verkürzen. Ein entsprechender FPÖ-Antrag wurde im Wiener Gemeinderat von der rot-grünen Stadtregierung aber abgelehnt, ebenso wie die Forderung nach einer Überplattung der S1-Trasse in Essling und die Versetzung des Entlüftungsturmes weiter weg vom Siedlungsgebiet. Mahdalik kündigte aber an, bei der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Donaustadt erneut einen diesbezüglichen Antrag einzubringen und „Druck auf den inaktiven SPÖ-Bezirksvorsteher Norbert Scheed auszuüben“.

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