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9. Dezember 2011 / 08:06 Uhr

Dubioser Verkauf von Heeresareal in Oberösterreich

TrefflingSeltsame Vorgänge um den Verkauf von Teilen des Truppenübungsplatzes Treffling bei Linz schlagen inzwischen immer höhere Wellen in Oberösterreich. Weniger die Tatsache, dass Gründe des Heeres verkauft werden, erregt die Gemüter. Vielmehr lässt der kolportierte Kaufpreis von 32 Cent pro Quadratmeter die Alarmglocken schrillen.

Tontaubenschießplatz führt zu Kontamination

Treffling

Treffling

Soldaten auf dem TÜPL Treffling
Foto: Bundesheer/Baumgartner

Gemäß einer Meldung der Kronen Zeitung vom 1. Dezember 2011 soll ein 21 Hektar großer Teil des Truppenübungsplatzes  verkauft werden, als Kaufpreis werden 32 Cent pro Quadratmeter genannt. Das Areal gehört zumindest teilweise zum Gebiet der Stadtgemeinde Linz.

Teile des laut Bericht zum Verkauf stehenden Areales – insgesamt 7,2 Hektar – sind seit 1962 an den "Club der oberösterreichischen Jagd- und Tontaubenschützen" verpachtet, der dort einen Schießplatz unterhielt. Gemäß eines Gutachten des Umweltbundesamtes vom Juli 2007 kam es durch die intensive Nutzung dieses Schießplatzes zu einer Kontamination des Bodens mit verschiedenen Schadstoffen, insbesondere Blei als Hauptbestandteil der verwendeten Munition, aber auch Arsen und Antimon. Weiter wurde das Areal auch durch Bestandteile der Tontauben wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe verunreinigt. Trotz der Verseuchung des Bodens ist jedoch eine erhöhte Gefährdung des Grundwassers nicht gegeben. Das Umweltbundesamt schätzte das Ausmaß der belasteten Zone mit rund 6,5 bis 7 Hektar ein, wobei auf einer Fläche von etwa 2,5 Hektar die oberste Bodenschicht als hoch belastet eingestuft wurde.

Das bedeutet, dass nur ungefähr ein Drittel des zum Verkauf stehenden Areals belastet ist. Als Käufer der 21 Hektar großen Fläche wird in Medienberichten der Betreiber des Schießplatzes angeführt. Das Bundesheer wolle sich die Dekontamination des Geländes ersparen und es deswegen verkaufen. Ungeklärt ist dabei aber, warum das Bundesheer und nicht der Betreiber des Schießplatzes für die Sanierung des verschmutzten Grundes zuständig sein solle.

FPÖ: Podgorschek kritisiert die Verschleuderung von Staatseigentum

"Dieses Gebiet am Stadtrand von Linz weist großes Wachstumspotential auf. Das nahe gelegene Engerwitzdorf zählt zu den am schnellsten wachsenden Gemeinden Österreichs. Der ortsübliche Preis für Grünland in dieser Umgebung liegt deswegen bereits jetzt bei vier Euro, was das 12,5 fache des kolportierten Preises von 32 Cent ist", stellt der freiheitliche Finanzsprecher Elmar Podgorschek fest. Es sei deswegen völlig unverständlich, warum das Areal jetzt zum Schleuderpreis abgegeben werden solle. "Um es auf den Punkt zu bringen: Irgendetwas stinkt hier gewaltig", erklärt Podgorschek. Er habe bereits mehrere parlamentarische Anfragen eingebracht, um Licht in die Sache zu bringen und die Verschleuderung von Staatseigentum zu verhindern.

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