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25. Dezember 2011 / 09:42 Uhr

Die größte Christenverfolgung der Geschichte

FackelwugAnlässlich des Weihnachtsfestes sei hier noch einmal an die furchtbare Lage vieler Christen auf der ganzen Welt erinnert. Am 5. 12. veranstaltete die Plattform „Solidarität mit verfolgten Christen“ ihren alljährlichen Aktionstag gegen weltweite Christenverfolgung. Wir haben darüber bereits berichtet. Heuer standen drei Länder im Mittelpunkt: Ägypten nach dem „Arabischen Frühling“, der Sudan nach der Unabhängigkeit des Südsudans, sowie China. Nach einer Pressekonferenz am Vormittag und Informationsständen während des Nachmittags gab es am Abend noch einen Fackelzug und einen Gottesdienst.

 

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Die Teilnehmer des Aktionstages warnten vor der Christenverfolgung.
Foto: (c) Martin Morawetz / CSI

Weihbischof Dr. Franz Scharl wies darauf hin, dass es in China ca. 85 Millionen Christen gebe, davon seien 10 Millionen Katholiken. Die Volksrepublik China verlange vom Vatikan einen Abbruch der Beziehungen zu Taiwan, was die taiwanesischen Bischöfe befürworten würden. Dann übergab er das Wort an Pater Andreas Mohr, der lange in Taiwan lebte und die chinesische Gemeinde in Wien leitet. Wenngleich die Situation in China sich leicht gebessert habe, werde sie nie zufriedenstellend sein, solange es dort das kommunistische Regime gibt. Die Beziehungen zwischen dem Vatikan und Peking befänden sich am Boden. Von Rom berufene Bischöfe würden von der Staatsführung nicht anerkannt und umgekehrt. Das habe dazu geführt, dass der Vatikan erstmals seit 1950 sogar zwei Bischöfe exkommunizierte.

Übergriffe auf verbliebene Christen im Nordsudan

Dr. Elmar Kuhn von CSI Österreich berichtete über die Lage im Sudan. Der mehrheitlich christliche Südsudan habe nach einer Volksabstimmung im Juli nach 20 Jahre langem Freiheitskampf seine Unabhängigkeit erlangt. Es gebe hier jetzt keine Sklavenjagden der Muslime auf Christen mehr. Es bestehe für alle Glaubensgemeinschaften, Christen, Muslime, Animisten (Anhänger einer Ahnenlehre) absolute Religionsfreiheit. Allerdings sei man vom (Nord-)Sudan abhängig. Der Südsudan verfüge zwar über die Ölfelder, aber der Norden über die Raffinerien und die Pipelines zum Meer. Während der Südsudan 8 Millionen  Einwohner zählt, sind es im Norden 30-36 Millionen, davon 1 Million Christen. Der vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen seiner Verbrechen zur Ergreifung ausgeschriebene Staatspräsident des Nordens möchte die Scharia als einzige gesetzliche Grundlage einführen. Die Übergriffe gegen Christen häufen sich, 1 Million sind bereits nach Süden geflohen, darunter 200.000 Waisen, die eine große Bürde für den neuen Staat bedeuten. Das christliche Grenzgebiet wurde durch Luftwaffen-Bombardements des Nordens entvölkert. Kuhn forderte den Westen und Österreich auf, keine Regime zu subventionieren und schloss mit „Christen haben es satt, zu schweigen!“

Fackelwug

Fackelwug

Mit einem Fackelzug machten Christen auf die verheerende Lage
vieler Glaubensbrüder auf aller Welt ausmerksam.

Mag. Victor Elkharat, ein in Österreich lebender koptischer Journalist, erwähnte eingangs, dass auch er mit seiner Familie eine Zeitlang im Südsudan gelebt habe und es in Wien auch Kopten von dort gebe. CSI (Christliche Solidarität International) habe im Sudan Christen freigekauft, die von Moslems versklavt worden waren. Zum „Arabischen Frühling“ in seiner nordafrikanischen Heimat meinte er „Glauben Sie nicht alles, was Medien über Ägypten berichten!“ und „Was auf die Kopten zukommt ist richtig böse!“ Übergriffe gegen die christliche Minderheit habe es schon in der Ära Mubarak gegeben, seit 1990 hätten sich diese gehäuft, vor allem Entführungen junger christlicher Mädchen samt deren anschließender Zwangskonvertierung und -verheiratung. Dass die Islamisten 70 % der Parlamentssitze erobert haben, werde Folgen haben. Elkharat zählte antikoptische Verbrechen in Ägypten während der letzten zwölf Monate auf, darunter ein Massaker mit mindestens 27 toten Christen, einige Leichen konnten nie gefunden werden, weil sie in Säcke gesteckt und in den Nil geworfen wurden. Kommt es bei Pogromen zu Verhaftungen, so trifft es stets die Christen. Von den Mördern wurde noch nie einer angeklagt.

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