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29. Dezember 2011 / 10:02 Uhr

Propagandakrieg im Kosovo

KFOR - BundeswehrDie Auseinandersetzung zwischen Albanern und Serben im Kosovo nimmt immer stärker kriegerische Züge an. Dies mussten zuletzt auch einige österreichische KFOR-Soldaten zur Kenntnis nehmen, die unter anderem mit Splittergranaten von Serben angegriffen wurden, die zur Absicherung ihres Territoriums im Nordkosovo Straßensperren errichten. Während die Regierungen in Belgrad und Pristina über eine Beilegung der Krise verhandeln, verweigert die serbische Bevölkerung im Norden des Kosovo jede Zustimmung. Mit guten Recht, den jedes Zugeständnis an die Albaner würde ihre humanitäre Lage weiter verschlechtern.

KFOR – Bundeswehr

KFOR - Bundeswehr

Die deutschen KFOR-Truppen müssen auch im Propagandakrieg
zwischen Albanern und Serben im Kosovo bestehen.
Foto: Bundeswehr-Fotos Wir.Dienen.Deutschland. / flickr (CC BY-ND 2.0)

Der Propagandakrieg hat in der aufgeheizten Stimmung längst begonnen. Serbische Aktivisten behaupteten zuletzt, dass ein deutscher KFOR-Offizier von albanischer Seite mit einem hohen Geldbetrag bestochen worden sei, um gegen die Serben militärisch vorzugehen. Auch Gerüchte über den deutschen KFOR-Kommandant Erhard Bühler wurden gestreut. Die deutsche Bundeswehr hat mittlerweile auf eine Unzensuriert-Anfrage reagiert und die in mehreren serbischen Medien kolportierten Vorwürfe zurückgewiesen: „Die genannten Vorhaltungen entbehren jeglicher Grundlage und sind haltlos. Es liegen nach hiesigen Informationen keine Verdachtsmomente oder Anhaltspunkte vor, die auf eine Bestechlichkeit deutscher KFOR Soldaten in irgendeinem Zusammenhang verweisen“, nimmt ein Sprecher des Bundesministeriums der Verteidigung Stellung.

Die Bundeswehr geht von gezielt gestreuten Gerüchten zu Propaganda-Zwecken aus. Weiter heißt es in der Stellungnahme:
„Bei den in den serbischen Medien verbreiteten Nachrichten zur Person des vormaligen deutschen COM KFOR, Generalmajor Bühler, sowie zu weiteren KFOR Soldaten handelt es sich sehr wahrscheinlich um Diskreditierungsbemühungen interessierter radikaler Kreise aus der Region. Diese Diskreditierungsbemühungen dienen dazu, die Verdienste der KFOR in der aktuellen Krise um den Norden des Kosovo zu beeinträchtigen und die Handlungsfähigkeit der verantwortlichen Kommandeure zu beschädigen.“

Albaner behaupteten deutsches Waffenembargo

Indessen ist auch die albanische Seite aktiv bemüht, sich in dem Konflikt als Opfer zu inszenieren. In kosovarischen Medien war zuletzt von einem deutschen Waffenembargo gegen den Kosovo die Rede. Demnach wurde eine Waffenlieferung im Wert von rund zwei Millionen Euro abgefangen. Hintergrund ist jedoch kein gänzliches Embargo, sondern eine konkrete Ermittlung gegen ein kosovarisches Import- und ein deutsches Exportunternehmen, wie eine EULEX-Sprecherin laut Standard bestätigte. Durch die Machenschaften der Unternehmen geschädigt dürfte die kosovarische Polizei sein.

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