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4. März 2010 / 16:27 Uhr

Käse-Skandal: Konsumenten über Stöger empört

Die Affäre um Listerien-Käse in Sozialmärkten weitet sich aus. Nicht nur nach St. Pölten dürfte massenhaft Quargel von den für mittlerweile acht Menschen tödlichen Sorten geliefert worden sein, auch aus Linz und Wien werden ähnliche Fälle gemeldet. In der Unzensuriert-Redaktion, die gemeinsam mit "Heute" die Sache an die Öffentlichkeit gebracht hat, melden sich immer mehr Menschen, die den verdorbenen Quargel gegessen haben. Der Gesundheitsminister ist weiter untergetaucht. Die Erzeugerfirma Prolactal hat mittlerweile zugegeben, selbst den Käse an die Sozialmärkte geliefert zu haben.

Schon im Herbst dürften einige Supermarkt-Ketten immer wieder Käse in das Hartberger Werk zurückgeschickt haben, weil er den Qualitätsnormen nicht entsprach. Dafür bekamen die Sozialmärkte den verdorbenen Quargel, wie Prolactal nun einräumt, weil sie selbst darum gebeten haben, wie das Management betont. Zuletzt soll Mitte Jänner geliefert worden sein. "Nach allem was bisher bekannt ist, musste Prolactal damals schon wissen, dass es im Hartberger Werk erhebliche Probleme mit Bakterien gab", sagt FPÖ-Konsumentensprecher Gerhard Deimek und fordert einmal mehr lückenlose Aufklärung.

Einer, der dazu maßgeblich beitragen könnte, ist jedoch weiter auf Tauchstation: Gesundheitsminister Stöger sagt weiter kein Wort. Aus seinem Ministerium stinkt die Sache schon zum Himmel. Stögers Pressesprecher hat bereits das Handtuch geworfen. Ein Zusammenhang mit der Käse-Affäre wird bestritten, liegt jedoch nahe.

Eine Sozialmarkt-Kundin aus Linz schildert gegenüber Unzensuriert.at, dass sie nach dem Verzehr des Käses schlimme Magenschmerzen bekam, die erst nach einer Woche wieder zurückgingen. Eine Kundin aus Wien, die den Quargel regelmäßig beim Merkur-Markt gekauft haben will, lässt sich nun auf Listerien untersuchen, um sicher zu gehen, dass die Gefahr gebannt ist.

Die Konsumenten haben kein Verständnis für das Schweigen des Gesundheitsministers. Sie alle fordern eine Stellungnahme, wie sie sich jetzt verhalten sollen, seitdem sie wissen, dass sie vom betroffenen Käse gegessen haben. Doch Stöger bleibt bei seiner Linie, spielt den Vogel Strauß und steckt den Kopf in den Sand.

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