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3. Jänner 2012 / 10:48 Uhr

Syrien: Zweifelhafte Berichterstattung facht Konflikt weiter an

BildIn Syrien toben noch immer die Konflikte, die sich aus dem "Arabischen Frühling" ergeben hatten. Nach wie vor bejubeln die europäischen Medien die Rebellen, obwohl sich in den meisten Ländern, die die vielgepriesene Revolution hinter sich gebracht haben, die Situation deutlich verschlimmert hat. Die "Syrischen Beobachter für Menschenrechte", die ihre Informationen von den Rebellen beziehen, wissen über die horrendesten Greueltaten zu berichten – ganz im Gegenteil zur den arabischen Beobachtern, die nach Syrien reisten.

 

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Die syrischen Rebellen täuschen die westliche Welt – kommt es zu Krieg?
Foto: shamsnn / wikimedia / (CC BY 2.0)

Diese konnten weder die vielen Panzer noch die zahlreichen Toten auf den Straßen entdecken. Auch die angeblichen Feuergefechte schienen keine Spur hinterlassen zu haben. Die syrischen Rebellen reagierten prompt: Die Regierung habe "Straßenschilder ausgetauscht" und "alle Panzer zurückgezogen", um die Beobachter zu täuschen. Und schon gilt der Führer der arabischen Beobachter als "Menschenrechtsverletzer". Das französische Außenministerium empfahl bereits, die Araber sollten sich "sofort in die Stadt der Märtyrer zurückkehren und den notwendigen Kontakt mit der Zivilbevölkerung aufbauen".

Die Medien quer durch Europa berichteten in den Weihnachtsferien von neuen blutigen Hinrichtungen, nennen aber bloß die "Syrischen Beobachter" als Quelle. Deren Angaben werden unreflektiert übernommen, obwohl internationale Journalisten bereits vor Monaten die Authentizität der Berichte kritisierten: Die "Menschenrechtsorganisation", mit ihrem Sitz in London, wird von einem einzigen Mann namens Rami Abdul-Rahman geführt – der jedoch eine enorme Macht auf die Medien auszustrahlen scheint, die seine genannten Zahlen der Todesopfer unreflektiert übernehmen.

 

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Der russische Außenminister warnt vor einem Angriffskrieg des Westens.
Foto: www.kremlin.ru / (CC BY 3.0)

Dies löst internationale Spannungen aus, angesichts der horrenden Berichterstattung drohen ganze Staaten der westlichen Welt mit Sanktionen. Anderswo recherchiert man jedoch am Londonder Büro vorbei – und ist alarmiert: Der russische Außenminister Lawrow spricht von "politischen Provokationen internationalen Ausmaßes", die Provokateure seien hierbei jedoch die bewaffneten Rebellen, die auch durch Misshandlungen die Unstimmigkeiten im Land verursachen. Russland werde einen Angriff des Westens auf Syrien nicht tolerieren.

Auch in China gibt man sich skeptisch: Die Volksrepublik hatte gemeinsam mit Russland harte Sanktionen gegen Syrien verhindert. Die Vermutungen werden laut, dass der Westen die Falschmeldungen absichtlich übernimmt oder sogar fördert, um einen weiteren großen Krieg heraufzubeschwören, als Vergleichsmodell dient hierfür der Angriff auf Libyen. Immer mehr Menschenrechtsgruppierungen und Journalisten fordern eine Überprüfung der "Syrischen Beobachter für Menschenrechte", um einen drohenden Angriffskrieg zu verhindern, indem die Falschmeldungen aufgedeckt werden.

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