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18. Jänner 2012 / 13:34 Uhr

Protest: Wikipedia verdunkelt Online-Angebot

BildIm Protest gegen einen umstrittenen Gesetzesentwurf aus den USA, der die Funktion von Sozialen Netzwerken oder Lexikas wie Wikipedia massiv einschränken würde, schalten heute mehrere große amerikanische Internetportale statt ihrer normalen Fuktion eine Stellungnahme gegen das sogenannte SOPA-Gesetz online.

 

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Wikipedia äußert heute durch einen "Blackout" seinen Protest.
Bild: Screenshot der wikipedia-Seite

Der SOPA (Stop Online Piracy Act) und sein Gegenstück, der PIPA (Protect Intellectual Property Act) sind offiziell Werkzeuge, um gegen Urheberrechtsverletzungen vorzugehen. Seine Gegner behaupten hingegen, dies wäre der Startschuss zu einer umfassenden Form von Zensur. Eine umfassende Online-Diskussion der Wikipedia-Autoren hat deren einheitlichen Standpunkt verdeutlicht, wonach die beiden "schlecht entworfenen" Acts die Piraterie nicht effektiv stoppen, jedoch das Internet in seiner jetzigen Form gefährden werden – unter anderem könnten nicht-amerikanische Seiten von amerikanischen Suchmaschinen wie Google ignoriert werden.

Deshalb ist die englische Version von Wikipedia gemeinsam mit zahlreichen anderen Web-Diensten für einen Tag nicht erreichbar. Der Protest der Software-Unternehmen stößt den Befürwortern des Gesetzes, hauptsächlich Vertreter der Film- und Medienindustrie, sauer auf: Rupert Murdoch, Chef des größten Medienkonzernes der Welt, bezeichnet Google als "Anführer der Raubkopierer" und drängt auf ein verschärftes Urheberrechtsgesetz: "Es ist an der Zeit, ausländische Diebe zu stoppen, die Tag für Tag die amerikanische Gesellschaft um ihre harte Arbeit bringen", so die Interessensvertretung der Kinoindustrie.

Problematisch ist jedoch die Funktionsweise des "Urheberrechtsschutzes". Seiten können ohne Vorwarnung blockiert oder von ihren Finanzen abgeschnitten werden, die Musikgiganten könnten praktisch "Zensurlisten" unter anderem von von Konkurrenten erstellen, die zensiert werden sollen – obwohl die Anschuldigungen "in gutem Glauben" und "aufgrund glaubwürdiger Beweise" erfolgen sollten, liegt es in der Zuständigkeit der blockierten Unternehmen, ihre Unschuld zu beweisen. Ein Google-Vorstandsmitglied hält fest, die Acts würden "Verlinkungen sowie die grundlegende Struktur des Internets selbst kriminalisieren".

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