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20. Jänner 2012 / 10:24 Uhr

Österreich verschuldet sich auf rekordverdächtige 50 Jahre

Von der Diskussion über eine Schuldenbremse und die Begrenzung des österreichischen Staatsschuldenberges unberührt, hat die Österreichische Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA) gestern fünf Milliarden Euro neue Schulden für die Republik Österreich aufgenommen hat. Die ÖBFA steht im 100 Prozent Eigentum des Bundes, verwaltet durch das Bundesministerium für Finanzen und ist für das Staatsschuldenmanagement der Republik verantwortlich. Bewerkstelligt wurde dies durch die Platzierung zweier österreichische Staatsanleihen anden internationalen Finanzmärkten. Damit steigt der Staatsschuldenberg weiter.

Generationenkredit auf 50 Jahre

Fekter

Fekter

Finanzministerin Fekter verschuldet
Österreich über Generationen.
Foto: bundespraesident.in / flickr (CC-BY-SA-2.0)

Eines ist jedenfalls sicher: Die Schuldenpolitik von Finanzministerin Fekter (ÖVP) ist auf Generationen ausgerichtet. Bei den aktuell platzierten Staatsanleihen handelt es sich nämlich um langfristige Kredite, die die Republik Österreich aufgenommen hat. Eine Anleihe über einen Gesamtbetrag von drei Milliarden Euro wurde auf zehn Jahre begeben, eine weitere über zwei Milliarden gar über eine Gesamtlaufzeit von fünfzig Jahren. Damit verschuldet sich die ÖVP-Finanzministerin bis weit in die eigene Urenkelgeneration hinein. 50 Jahre sind der längste Verschuldungszeitraum, für den die Republik je eine Staatsanleihe begeben hat. Bereits am 10. Jänner war eine Anleihe im Ausmaß von 1,2 Milliarden begeben worden. Somit hat die Finanzministerin bereits Mitte Jänner 2012 mehr als sechs Milliarden Euro neue Schulden aufgenommen. Insgesamt strebt das Bundesministerium für Finanzen eine Neuverschuldung von 20 bis 24 Milliarden für 2012 an.

Deutsche, Niederländer und Briten als neue Gläubiger 

Für die 10-jährige Anleihe muss die Republik 3,434 Prozent an jährlichen Zinsen zahlen, für das 50 Jahre laufende Papier 3,837 Prozent. 64 Prozent der zehnjährigen Staatsanleihe gingen an ausländische Investoren, davon 22 Prozent nach Großbritannien und 11 Prozent nach Deutschland, weitere 7 Prozent in den Nahen Osten. 27 Prozent gingen an österreichische Investoren. Bei der 50-jährigen Anleihe investierten beachtliche 62 Prozent aus Deutschland, 23 Prozent aus den Niederlanden, vier Prozent aus der Schweiz und nur magere zwei Prozent aus Österreich. Offensichtlich vertrauen österreichische Gläubiger in äußert geringem Ausmaß der langfristigen Bonität der Alpenrepublik, und haben sich deshalb sehr zurückgehalten.

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