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2. Feber 2012 / 10:18 Uhr

Armin Wolf: Superstar in der eigenen Parallelwelt

Armin WolfMan muss nicht sympathisch sein, um Quoten zu bringen. Dies beweist ORF-Nachrichtenmoderator Armin Wolf Tag für Tag eindrucksvoll. Besonders heftigen Widerstand provozierte er, als er am Dienstagabend FPÖ-Obmann HC Strache nach dessen Besuch am WKR-Ball interviewte. Vorausgegangen war ein von einem Standard-Einschleichjournalisten behauptetes Gespräch am Ball, in dem Strache die von gewalttätigen Demonstranten verfolgten Ballbesucher als „neue Juden“ bezeichnet und die Menschenjagd der linksextremen Randalierer in Bezug zur Reichskristallnacht gesetzt haben soll.

Armin Wolf

Armin Wolf

Armin Wolf flieht in die eigene Parallelwelt, die ORF-Zuseher
lehnen seine Verhörmethoden überwiegend ab.
Foto: POLILOG / flickr (CC BY-NC-ND 2.0)

Wolf spielte die linken Gewalttaten in ähnlicher Manier herunter, wie es viele andere Medien und auch die Polizeiführung tun: „Herr Strache, ich habe heute noch extra mit der Polizei telefoniert, es gab einen Sprengsatz von einem deutschen Besucher, es gab eine Brandattacke auf ein Studentenheim, auch wenn die FPÖ bis jetzt behauptet, es waren mehrere.“ Zudem setzte Wolf zum Geschichtsunterricht an, indem er Strache vorwarf, es sei historisch unsensibel, das Wort „Reichskristallnacht“ zu verwenden. Dies mutete insofern kurios an, als der Begriff nicht nur in zahlreichen ORF-Sendungen verwendet wurde und wird, sondern auch in offiziellen Aussendungen des Bundespräsidenten Heinz Fischer, der sich in der aktuellen Debatte als Ordensverweigerer für HC Strache moralisch zu inszenieren versucht.

ORF-Zuseher empört über Wolfs Verhalten

Die Rechnung bekam Wolf am darauffolgenden Tag vom ORF-Kundendienst präsentiert, dessen Telefonprotokoll er selbst via Twitter veröffentlichte. Nur sieben Prozent der Anrufer waren von seiner journalistischen Leistung angetan. Ganze 93 Prozent äußerten sich negativ darüber. „Wolf benimmt sich wie ein DDR-Bonze“ war da unter anderem zu hören oder „Herr Wolf bringt mich zum Schämen, dass ich ein Österreicher bin“.

In Wolfs Parallelwelt ist er ein Star

HC Strache stellte die Meldung über die klare Meinung der ORF-Zuseher auf seine Facebook-Seite und wurde von Wolf prompt mit dem getwitterten Vorwurf konfrontiert, er zitiere „je eher… selektiv“. Tatsächlich hatte Wolf auch für ihn günstigere Reaktionen auf sein Interview präsentiert. In der ZiB-2-Mailbox waren „nur“ 60 Prozent der Reaktionen negativ, auf seiner eigenen Mailbox, via Twitter und SMS erntete Wolf fast nur positive Reaktionen. Die deutliche Abweichung vom Gesamtergebnis, die sich in Wolfs selbstgestrickter Parallelwelt dokumentiert, nährt einmal mehr den Verdacht, dass er – wie auch viele andere Journalisten des Landes – den Kontakt zur Bevölkerung längst verloren hat.

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