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21. Feber 2012 / 11:37 Uhr

Siebenjähriger Junge als Rassist abgestempelt

Ein siebenjähriger britischer Junge ist in den Fokus der Antirassisten geraten. Elliot Dearlove hatte auf dem Spielplatz einen anderen Jungen gefragt, ob dieser "braun ist, weil er aus Afrika kommt". Aufgrund dieses "rassistischen Vorfalls" wurde seine Mutter zu einem Treffen mit dem Lehrer und dem Direktor seiner Schule zitiert, wo sie ein Formular unterschreiben und somit zugeben sollte, dass ihr Sohn ein Rassist sei.

 

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Eine Frage über die Hautfarbe wurde Elliot zum Verhängnis.
Symbolfoto: U.S. Navy / wikimedia / public domain

"Als ich zur Schule kam und Elliot fragte, was geschehen war, war er äußerst verstört", so seine Mutter Hayley White. "Er sagte mir die ganze Zeit 'Ich habe nur eine Frage gestellt, ich habe sie nicht böse gemeint' und war sehr gestresst von der Situation". Die Mutter musste auf der Konferenz die Schulregeln und besonders die Null-Toleranz-Richtlinie zu Rassismus vorlesen. Danach sollte sie ein Formular unterschreiben, dass die "rassistische Bemerkung" ihres Sohnes zur weiteren Untersuchung an die lokale Unterrichtsbehörde weitergeleitet werden sollte. Sie weigerte sich und stellte klar, dass sie die Frage in keinster Weise rassistisch fand. "Mein Sohn ist neugierig. Er stellt immer gerne Fragen, aber das macht ihn nicht zu einem Rassisten."

White hat nun einen Schulwechsel ihres Sohnes beantragt. Sie hatte erfahren, dass es freie Plätze an einer nahegelegenen Schule gegeben hätte, doch von offizieller Seite wurde ihr mitgeteilt, dies sei nicht der Fall. Der Labour-Abgeordnete Karl Turner hielt fest, dass der Stadtrat verpflichtet sei, Rassismus ernstzunehmen, in diesem Fall sei die Bemerkung jedoch nicht rassistisch gewesen: "Es scheint, als ob der Fall vollkommen überbewertet wurde und der Hausverstand komplett den Bach heruntergegangen ist."

Maßnahmen "in Einklang mit der Richtlinie für Schulen"

Die Schule ist jedoch anderer Meinung: Die Maßnahmen waren "in Einklang mit der Richtlinie für Schulen zur Meldung rassistischer Vorfälle", auch der Bildungsvorstand der Stadt spricht sich für diesen Zwang auf: "Es gibt eine rechtmäßige Verpflichtung, jeden Vorfall zu melden, der vom Opfer oder einer anderen Person als rassistisch wahrgenommen wird."

Im letzten Jahr wurde bekannt, dass tausende Kinder nach Spielplatzstreitereien als rassistisch oder homophob gebrandmarkt wurden. Bei mehr als 20.000 Kindern unter elf Jahren wurden sogenannte "Hassverbrechen" (in etwa äquivalent zu unserer "Volksverhetzung") vermerkt, nachdem sie Worte wie etwa "Gaylord" benutzt hatten.

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