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24. Feber 2012 / 12:55 Uhr

Deutsche Neokommunisten wollen Gegenkandidaten zu Joachim Gauck

 

Nachdem sich nach anfänglicher Irritation die schwarz-gelbe Koalition mit der rot-grünen Opposition auf den ehemaligen DDR-Bürgerrechtler Joachim Gauck als Präsidentschaftskandidaten geeinigt hatte, begann bei der neokommunistischen Oppostionspartei „Die Linke“ die Kandidatensuche. Bisher waren „Linke“ bzw. „PDS“ bei der Nominierung von Kandidaten reichlich glücklos. Aber obwohl die Kandidatur eines neokommunistischen Kandidaten für das Wahlkollegium in der deutschen Bundesversammlung nur symbolischen Charakter haben kann, probieren es Gysi, Lafontaine und Co. immer wieder mit eigenen Kandidaten. Die Auswahl wird allerdings von Wahl zu Wahl sonderbarer. Nun sucht man für den 18. März eine Alternative zum wenig geschätzten Joachim Gauck.

Vergangene Kandidaten waren handverlesene Außenseiter

joachim Gauck

joachim Gauck

Das linke Kandidatenangebot gegen Bundespräsidentschaftskandidat
Joachim Gauck bleibt mit großer Wahrscheinlichkeit ohne Chance.
Foto: Michael Lucan/pixeldost / Wikimedia (CC-BY-3.0)

Schon bei den Präsidentschaftswahlen 2008 und 2010 stellte „Die Linke“ entsprechende Gegenkandidaten gegen die schwarz-gelben Regierungskandidaten Horst Köhler und Christian Wulff auf. Im Jahre 2008 war dies der Ex-„Tatort“-Kommissar Peter Sodann. Sodann, aus der ehemaligen DDR stammend mit ideologischen SED-Wurzeln, offenbarte damals im Zuge seiner Kandidatur, er würde gern den Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann verhaften, den er als das Symbol des westlich-kapitalistischen Systems deklarierte. Und im Jahre 2010 kandidierte mit Luc Jochimsen eine aus der BRD stammende ehemalige ARD-Journalistin, die etwa anlässlich ihrer damaligen Kandidatur den 8. Mai zum neuen deutschen Nationalfeiertag machen wollte. Dies brachte ihr aber 2010 lediglich 126 von 1242 abgegebenen Stimmen.

„Nazi-Jägerin“ Klarsfeld und Linkspolitiologe Butterwegge im Angebot

Auch diesmal versucht es „Die Linke“ wieder mit einem Personalangebot aus der linkslinken Ecke. Zum einen überlegt man die „Nazi-Jägerin“ Beate Klarsfeld, eine Deutsch-Französin, als Bundespräsidentschaftskandidatin zu nominieren. Qualifikation der Alt-68erin Klarsfeld: Sie ohrfeigte den ehemaligen CDU/CSU-Bundeskanzler Hans Georg Kiesinger im Jahre 1968 auf einem CDU-Parteitag. Christioph Butterwegge wiederum ist ein nach links gewendeter Politologe. Der Kölner Politikwissenschafts-Professor, dessen Frau für die neokommunistische „Die Linke“ im nordrhein-westfälischen Landtag sitzt, kann vorweisen, dass er bereits zweimal – 1975 und 1995 – aus der SPD geworfen worden ist, weil er sich mit dem Kurs der Sozialdemokraten nicht abfinden konnte.

Am kommenden Montag soll das Ergebnis der Kandidatensuche abgeschlossen sein. Mehr als ein symbolischer Akt, der wohl auch diesmal bei unter 10 Prozent Zustimmung liegen wird, wird für den 18. März allerdings unabhängig vom neokommunistischen Personenangebot nicht drinnen sein.

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