Chefkoch Darabos kreiert Zeitungen, Zentralküchen und Berufsarmee, schreibt der Kurier und deckt auf, dass der rote Verteidigungsminister mit dem QMM-Verlag um 150.000 Euro ein vierfärbiges Hochglanz-Militärmagazin plant. Heikel dabei: QMM-Besitzer ist der SPÖ-Parteisanierer Günther Havranek. Er ist auch eine zentrale Figur in der Treuhandkonstruktion der Gratiszeitung Heute, die bis heute nicht ausräumen konnte, dass dahinter eigentlich die SPÖ als Eigentümerin steckt. Die FPÖ schäumt und fordert einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu dieser Causa.
Foto: Unzensuriert.at
Für FPÖ-Wehrsprecher Peter Fichtenbauer ist das „ein gigantischer Skandal, der nicht von der Bildfläche verschwinden darf“. Er sehe hier ein starkes Indiz für eine illegale Parteienfinanzierung. Einen dringenden Erklärungsbedarf des Ministers ortet auch ÖVP-Wehrsprecher Oswald Klikovits: „Wir lassen uns in dieser Sache nicht von ein paar dürren Statements eines Ministersprechers abspeisen.“ Laut Kurier hatte sich der Sprecher von Norbert Darabos, Stefan Hirsch, zu einem halbherzigen Dementi hinreißen lassen, wonach man ein paar Werbeeinschaltungen „angedacht“ hätte.
Das Gratisblatt Heute ist auch auf Grund der Inseraten-Affäre in Zusammenhang mit den angeblich bestellten Anzeigenschaltungen durch den damaligen Infrastrukturminister Werner Faymann und dessen damaligen Büroleiter Josef Ostermayer bei den ÖBB und bei der ASFINAG Thema im parlamentarischen Untersuchungsauschuss. Durch den Kurier-Artikel kommt das Medium weiter unter Beschuss, verteidigt sich aber in den laufenden Ausgaben mit Angriffen auf ÖVP-Medien. So wird angeprangert, dass die ÖVP-Zeitung Neues Volksblatt in Linz mit angeblich nur 14.000 verkauften Exemplaren 840.000 Euro Presseförderung erhält. Eine Verhöhnung der Steuerzahler, stellt Heute fest und schreibt: „Heute mit fast einer Million Leser nimmt keine Förderung!“
Heute: Täglich grüßt das Murmeltier
Dafür eine Menge Inserate von der Stadt Wien und von den Ministerien. Täglich grüßt das Murmeltier: In der Ausgabe vom 27. Februar ist eine Doppelseite der Wiener Büchereien (Stadt Wien) genauso zu finden wie ein Inserat der Arbeiterkammer, eine halbe Seite über die Parkscheine (Stadt Wien), eine Seite des Sozialministeriums von Rudolf Hundstorfer (SPÖ) und eine Seite von der staatsnahen ÖBB. Man fragt sich, wie lange sich die Steuerzahler das noch gefallen lassen? Und man fragt sich, wofür das Medientransparenzgesetz überhaupt geschaffen wurde? Denn die Flut von Inseraten auf Kosten der Steuerzahler geht unvermindert weiter. So, als hätte es nie eine Diskussion darüber gegeben.
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