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7. April 2010 / 10:59 Uhr

Schwellenländer in der Eurozone – Euro für alle?

Ökonomen gelangten bereits zu der Feststellung, Griechenland sei weniger konkurrenzfähig, als so manches Schwellenland. Tatsächlich ist der Risikoaufschlag bei griechischen Staatsanleihen höher, als bei vielen Schwellenländern. Das Defizit liegt bei gewaltigen 12,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Die vom IWF geforderten Sparmaßnahmen werden als ungerecht empfunden und könnten gar soziale Unruhen auslösen, wie hochrangige Regierungsvertreter befürchten. Nach dubiosen Verschwörungstheorien wonach ausländische, vor allem im anglo-amerikanischen Bereich angesiedelte, Geheimdienste verantwortlich für die Misere seien, bis hin zur vermeintlichen Schuld der Bundesrepublik Deutschland an der gegenwärtigen Staatskrise, hat man jetzt scheinbar das Rad neu erfunden.

Um an dringend benötigtes Geld zu kommen, bezeichnet sich der Balkanstaat jetzt als Schwellenland und setzt sich damit auf eine Stufe mit Ländern wie der Dominikanischen Republik. Es gibt keine offizielle Definition des Begriffes „Schwellenland“. Gemeinhin werden mit diesem Terminus Entwicklungsländer bezeichnet, die sich auf dem Weg zu einer Industriegesellschaft befinden. Griechischerseits hofft man durch diesen Schachzug an fünf bis zehn Milliarden US-Dollar zu kommen.

Dieser Betrag wäre jedoch bei weitem nicht ausreichend, um die Probleme zu bewältigen, würde es aber immerhin ermöglichen, einige Monate in gewohnter Weise weiterzuwurschteln. Der tatsächliche Finanzbedarf dürfte sich auf etwa 50 Milliarden Euro belaufen. Im Fall des Falles haben Sarkozy und Merkel bereits Hilfen zugesagt, an denen sich Österreich ungefragt mit knapp drei Prozent des Volumens beteiligen darf. Die ÖVP verkündete dennoch bereits, der der Republik zugedachten Rolle als Sponsor zu entsprechen. In Anbetracht der gewaltigen Gesamtsumme dieses Rettungspakets, handelt es sich um ein ansehnliches Geschenk an den maroden und unbelehrbaren Staat in Europas Süden.

Die Eigendefinition als Schwellenland macht den Verbleib Griechenlands in der Eurozone untragbar. Es hat sich nicht nur den Beitritt zur Währungsunion erst mithilfe von Bilanztricks ermöglicht, sondern lässt auch sonst kaum eine Möglichkeit aus, den Nettozahlern, oder treffender formuliert den Melkkühen, der Europäischen Union zur Last zu fallen. Im Interesse aller europäischen Steuerzahler kann die Konsequenz nur lauten: Raus mit dieser Bananenrepublik aus dem Euro!

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