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4. März 2012 / 09:19 Uhr

Regierung ignoriert AUA-Turbulenzen und riskiert Wirtschaftsstandort

Als auf Initiative der SPÖ im Nationalrat über das Thema "Investitionen in Verkehrsinfrastruktur" debattiert wurde, konzentrierte sich Verkehrsministerin Bures ausschließlich auf Straße und Schiene, dabei gilt die allgemeine Aufmerksamkeit derzeit der Luft, denn die Situation der AUA wird immer gefährlicher. Der freiheitliche Verlehrssprecher Gerhard Deimek brachte das Thema folgerichtig auch im Nationalrat afs Tapet. 

Deimek

DI Gerhard Deimek

Gerhard Deimek warnt vor Schaden für den Wirtschaftsstandort Wien
Foto: Parlamentsdirektion/WILKE

Eindringlich warnte Deimek vor den Folgen einer im Raum stehenden Pleite der Austrian Airlines. Die Fluglinie sei nicht nur lebenswichtig für den Flughafen Wien-Schwechat, sondern auch der Wirtschaftsstandort Wien würde unter dem Zusammenbruch der AUA erheblich leiden. In diesem Zusammenhang fordert Deimek die sofortige Umsetzung der „Roadmap Luftfahrt“. Mit der Umsetzung der bereits im September 2011 beschlossenen Maßnahmen un weiterer wichtiger Schritte könnte die AUA um bis zu 150 Millionen entlastet werden.

Wesentlichstes Element, das die Regierung jetzt sicherstellen müsse, ist für Deimek die sofortige Rücknahme der Fluggastabgabe, die in anderen Ländern bereits wieder abgeschafft oder zumindest erheblich reduziert wurde. Auch im Bereich der Flugsicherung sei die Regierung säumig. Die für den sicheren und wirtschaftlichen Ablauf des Flugverkehrs im österreichischen Luftraum verantwortliche "Austro Control" bezeichnete er als Sauhaufen. In Europa sei in diesem Segment nur England teurer. Bei den in Österreich insgesamt 7 Luftfahrtbehörden sieht der Abgeordnete großes Einsparungspotenzial. Insgesamt ist es für den FPÖ-Verkehrssprecher unverständlich, dass für die Rettung der Volksbank über Nacht eine Milliarde Euro flüssig gemacht wird, während der Wirtschaftsstandort Wien von der Bundesregierung auf so fahrlässige Weise gefährdet werde.

AUA führt einen Kampf ums Überleben

Tatsächlich spricht das AUA-Management bereits von einem Kampf ums Überleben. Das Mutterunternehmen Lufthansa verlangt der angeschlagenen Fluglinie harte Sparmaßnahmen ab. Konkrete Maßnahmen sollen bei einer Sondersitzung des Aufsichtsrates am 13. März beraten werden. Zentraler Punkt wird die Änderung des Piloten-Kollektivvertrages sein. Laut AUA-Chef Jaan Albrecht habe man in den vergangenen sechs Wochen jeden Euro in der Verwaltung umgedreht, um damit mehr als 100 Mio. Euro an Kostensenkungen und 60 Millionen Euro an Mehrerlösen zu finden. Das würde aber noch nicht reichen, um den Betrieb in die schwarzen Zahlen zu führen.

Erster zaghafter Schritt: Fluggastabgabe soll reduziert werden

Zuletzt musste auch einer der Vorstände, Andreas Beirwirth, die AUA verlassen. Es gehen Gerüchte über eine Auflösung und Neugründung der AUA, um aus den kostspieligen Kollektivverträgen aussteigen zu können. Die Regierung hat sich nach wie vor nicht bewegt. Finanzministerin Fekter versprach lediglich im Ö1-Mittagsjournal, die Fluggastabgabe möglicherweise zu senken, von Abschaffung war jedoch vorerst keine Rede.

 

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