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10. April 2010 / 10:03 Uhr

Der Sch(m)erz mit der Neuen Musik

Musik muß weh tun – das hört man von Staatskünstlern und Kulturgewaltigen. Kein Scherz? Ist das ein Hinweis auf die Fastenzeit? Gelebte Solidarität mit dem Leiden Christi? Reiner Masochismus, also die Freude an zugefügten Schmerzen? Oder schlichtweg ein großes Mißverständnis?

Musik ohne Dissonanz (Auseinanderklang, Mißklang) sei langweilig, ist das oft gebrauchte Argument. Harmonie allein sei unbefriedigend, das Neue immer das Schockierende.

So plagen sich seit bald 100 Jahren die angeblich fortschrittlichen Kräfte damit ab, immer wieder noch Grauslicheres, Schockierenderes zu fabrizieren, um von diversen Kulturpäpsten „ernst genommen zu werden“. Denn ein Schock wirkt nur beim ersten Mal so richtig, bald braucht er sich ab, und es muß was Neues her.

Gesagt, getan. Wir erleben es veröffentlicht täglich (abendlich) in bekannten Sendern und auf diversen großen, und auch kleinen, Bühnen. Ist Schockierendes mal bekannt, wendet sich der Kultursuchende davon ab. Ist das gewollt? Das Kunstbudget wird so jedenfalls gut verbraucht, ohne Bedeutendem auf die Beine geholfen zu haben.

Aber jede Zeit habe ihre Kunst, und Harmonisches sei doch langweilig.

Das ist ein Denkfehler. Dissonanz ist nicht das Gegenteil von Harmonie, sondern von Konsonanz(Zusammenklang). Also auf gut deutsch: das Auseinanderklingende, nicht Zusammenpassende ist der Gegenspieler des Zusammenklangs, der Klangeinheit.

In einem guten Musikstück wechseln sich diese beiden immer wieder ab, was eine interessante Musik erzeugen kann. Ist das der Fall, so ist ein harmonisches Werk entstanden, so wie Harmonia, die Schutzgöttin der Musen, ja die Tochter von Mars, dem Kriegsgott (Dissonanz) und Venus, der Liebesgöttin (Konsonanz) ist.

Und es gibt auch heutzutage aufregend schöne harmonische Musik, also Musik mit Dissonanz, die sich immer wieder in Konsonanz auflöst. Harmonie ist schön und kann auch ganz schön dramatisch sein, im Gegensatz zur Schock-Musik mit ihrem Dauerschmerz.

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