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18. März 2012 / 00:46 Uhr

Frankreich steckt bis zum Hals im Syrien-Krieg

In Syrien bestätigte das öffentlich-rechtliche Fernsehen des Landes Anfang März, was man seit langem angenommen hatte: Die syrische Nationalarmee hat 18 französische Agenten in Homs und einen 19. in Azouz gefangengenommen. Diese Meldung bedeute nichts anderes, als dass die Verhandlungen zwischen Paris und Damaskus erfolglos verlaufen sind und sich Syrien entschlossen hat, den Druck auf Frankreich zu erhöhen, indem es die Affäre öffentlich bekannt macht, interpretiert das französische Nachrichtenportal Novopress die aktuellen Ereignisse.

Homs

Homs

Homs gilt als Zentrum des Widerstands gegen das
Assad-Regime. 18 französische Agenten wurden dort
von der syrischen Armee festgenommen.
Foto: Bo yaser / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Die türkische Presse hat die Festnahme des 19. französischen Agenten ebenfalls bestätigt und erklärt, dass vier türkische Agenten gemeinsam mit ihm verhaftet wurden. Dies obwohl Ankara sich am 7. Februar verpflichtet hatte, alle seine Agenten im Austausch für 49 Gefangene zurückzuziehen. Der libanesische Fernsehsender Al-Manar berichtete über ein Treffen zwischen dem französischen Außenminister Juppé und seinem saudischen Amtskollegen am Rande der Konferenz in Tunis, bei dem der Saudi-Prinz sich beklagte, dass Frankreich den syrischen Nationalrat nicht als einzige legitime Vertretung von Syrien anerkenne. Alain Juppé habe darauf geantwortet: "Wenn ich das tue, wer gibt uns dann unsere Soldaten zurück?"

Die französische Presse schweigt

Dass in Frankreichs Medien von den Verwicklungen nicht zu lesen ist, schreibt Novopress der Militärzensur zu. Die Frage sei dabei, ob Präsident Sarkozy die Zensur aus Gründen der nationalen Sicherheit oder aus persönlichen Gründen wieder eingeführt habe, weil er auf diese Weise vermeiden möchte, seine Mitbürger über den geheimen Krieg in Syrien in Kenntnis zu setzen, den er in verfassungswidriger Weise führe.

Ein Szenario wie in Libyen

Wie es bereits zuvor in der Elfenbeinküste und in Libyen der Fall war, bereiten offenbar Undercover-Spezialisten der französischen Armee die Bühne für eine internationale Militärintervention vor. Das lässt erwarten, dass ohne die Unterstützung von Russland und China das syrische Regime nicht mehr von langem Bestand sein dürfte.

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