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19. März 2012 / 08:12 Uhr

NEWS: Juristisches Nachspiel zu Auflagenschwindel

Der Skandal um den jahrelangen Auflagenschwindel im NEWS-Verlag beschäftigt nicht nur das Parlament, sondern hat nun auch juristische Konsequenzen: Bei der Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftsstrafsachen und Korruption Wien ging eine anonyme Anzeige gegen Ex-NEWS-Chef Oliver Voigt und „unbekannte Täter“ ein.

Voigt

Voigt

Oliver Voigt, heute Geschäftsführer der Tageszeitung
Österreich, wurde wegen des Auflagenschwindels
beim NEWS-Verlag angezeigt.
Foto: Bill Lorenz

Der NEWS-Verlag hat jahrelang bei der Auflage getrickst und so ohnehin schon an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Die von Kritikern erfundene Bezeichnung für NEWS – „Nicht Ein Wort Stimmt“ – bekommt dadurch eine neue Bedeutung. Eine erstaunte Öffentlichkeit erfuhr Anfang Februar vom nunmehrigen NEWS-Verlagsleiter Axel Bogocz, dass die Verlagsgruppe in den vergangenen Jahren falsche Zahlen an die Österreichische Auflagenkontrolle (ÖAK) gemeldet hatte. Von einer Differenz bis zu 37.000 Stück ist die Rede.

Verdächtiger ist nun Österreich-Geschäftsführer

In der nun erfolgten anonymen Anzeige soll Voigt beschuldigt worden sein, als damaliger Geschäftsführer des Verlags, allenfalls mit anderen Mitarbeitern, für diese Falschmeldungen verantwortlich gewesen zu sein. Und zwar soll es sich dabei nicht um ein Versehen handeln, sondern um ein „systematisches Vergehen“. Für alle Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung. Der jetzige NEWS-Geschäftsführer ist derweilen um Schadensbegrenzung bemüht. Gegenüber der APA sagte Bogocz: „Aus unserer Sicht gibt es keine Geschädigten.“ Hausintern gäbe es keine Konsequenzen: „Personalrechtlich hätten wir mit Sicherheit die Mitarbeiter zur Verantwortung gezogen, die in der Vergangenheit für die Meldung überhöhter Auflagen verantwortlich waren. Da aber mittlerweile alle unser Haus verlassen haben, ist dieser Schritt nicht mehr nötig“, meinte der NEWS-Chef. Auch Oliver Voigt, von 2006 bis Ende 2010 Geschäftsführer der NEWS-Gruppe, ist weg. Er ist seit dem 1. März 2011 Geschäftsführer der Österreich-Mediengruppe. Gegenüber der Presse wollte er keine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgeben, es gilt die Unschuldsvermutung.

Anmerkung:
Der Artikel wurde am 21.3.2012 auf Grund eines Begehrens zur Gegendarstellung der Verlagsgruppe NEWS geändert.

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