Ein spannendes Finale verspricht die Wahlbewegung zu den Innsbrucker Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2012 am 15. April. Mit insgesamt neun Listen schließen diese Kommunalwahlen in der Tiroler Landeshauptstadt an vergangene Wahlgänge an. Seit 1945 gab es in Innsbruck immer eine starke Differenzierung des politischen Systems, die vor allem auf die Zersplitterung im ÖVP-Lager zurückzuführen ist. Auch diesmal treten neben FPÖ, SPÖ, KPÖ, Grünen und der Piraten-Partei gleich vier Listen an, die ihre Wurzeln in der ÖVP haben. Einzig die FPÖ hat mit ihrem Spitzenkandidaten August Penz ein neues personelles Angebot für die Innsbrucker.
Listenwirrwarr rund um eine zersplitterte ÖVP
Foto: FPÖ
Ein fast unüberschaubares Listenwirrwarr bieten die ÖVP Innsbruck und ihr politisches Umfeld für den Innsbrucker Wähler. Neben der eigentlichen ÖVP-Liste treten die ÖVP-Bürgermeisterliste „Für Innsbruck“, der Seniorenbund und die Liste Rudi Federspiel eines ehemaligen ÖVP-Landtagsabgeordneten an. Während die ÖVP-Liste Innsbruck vom ehemaligen Vizebürgermeister der Bürgermeisterliste „Für Innsbruck“ angeführt wird, trifft man umgekehrt auf zahlreiche hochrangige ÖVP-Funktionäre auf der Bürgermeisterliste. Der Seniorenbund wiederum wird vom ehemaligen Bürgermeister und ÖVP-Landeshauptmann Herwig van Staa unterstützt, der 1994 noch „Für Innsbruck“ gegründet hat. Für van Staa wiederum saß Rudi Federspiel 2003 bis 2008 auf einem ÖVP-Landtagsmandat. Mit den Bürgermeisterkandidaten Oppitz-Plörer (Für Innsbruck), Christoph Platzgummer (ÖVP), Marie Louise Pokorny-Reitter (SPÖ), Sonja Pitscheider (Grüne) und Rudi Federspiel auf seiner eigenen Liste treten altbekannte Gesichter der Innsbrucker Kommunalpolitik an, die zum Teil bereits Jahrzehnte dort tätig sind.
FPÖ mit August Penz einziger Herausforderer des Systems
Einziges „frisches Gesicht“ und damit Hecht im Karpfenteich der Innsbrucker Kommunalpolitik ist der Spitzenkandidat der FPÖ und Bürgermeisterkandidat August Penz. Der erfolgreiche Gastronom ist seit vielen Jahren im Innsbrucker Tourismusverband tätig. Als Unternehmer und Familienvater hat er seinen Wahlkampf vor allem auf die Bereiche Sicherheit, Wirtschaft und Soziales konzentriert. Neben der wachsenden Ausländerkriminalität und den horrenden Wohnungs- und Mietpreisen stellte Penz vor allem auch den Einsatz für den Wirtschaftsstandort Innsbruck ins Zentrum seiner Wahlbewegung. Am Donnerstag, dem 12. April, wird Penz gemeinsam mit FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache die Schlusskundgebung um 18 Uhr auf dem DDr.-Alois-Lugger-Platz im Olympischen Dorf gestalten.
2006: Für Innsbruck vor Grün und Rot
Bei den vergangenen Wahlen im Jahr 2006 sicherte sich „Für Innsbruck“ mit 11 von 40 Mandaten die Mehrheit vor den Grünen und der SPÖ (jeweils) 8 und der ÖVP (6). Die FPÖ startet von 2 Mandaten und kann daher mit deutlichen Zugewinnen rechnen.
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