Der Film "Borat", eine Kreation des Komödianten Sacha Baron Cohen, wurde zwar in Rumänien gedreht, soll aber auf erheiternde Weise die Lebensumstände in Kasachstan beschreiben. Natürlich wurde kein gutes Haar an Land und Leuten gelassen. Deshalb löste der Film bei seiner Premiere im Jahr 2006 große Empörung unter den kasachischen Behörden aus: Er stelle das Land als rasisstisch, sexistisch und primitiv dar und wurde daher verboten – selbst Cohen drohte eine Klage.
Foto: Tomiris / wikimedia / (CC BY-SA 3.0)
Doch seitdem hat sich das Blatt gewendet: Nachdem "Borat: Cultural Learnings of America for Make Benefit Glorious Nation of Kazakhstan" über die Leinwände flimmerte, war die abschreckende Wirkung, die die Behörden gefürchtet hatten, kaum zu spüren, wie die BBC berichtet. Im Gegenteil: Viele Kinogänger waren so fasziniert von der Nation, dass sie kurzerhand beschlossen, ihren Urlaub in Kasachstan zu verbringen.
Nun sieht man den Film gelassener, freut sich sogar über dessen positive Auswirkungen: "Seit dem Erscheinen des Films hat sich die Nummer der ausgestellten Visa verzehnfacht", so Außenminister Yerzhan Kazykhanov. "Ich bin 'Borat' dankbar dafür, dass er uns geholfen hat, Kasachstan attraktiv für Touristen zu machen."
Beschwerde wegen falscher Hymne
Und dies, obwohl das Image des Filmes noch immer fest am Land haftet: Erst im März hat Kasachstan eine formelle Beschwerde an das Olympische Kommitee Asiens eingereicht, nachdem bei einem Sportereignis in Kuwait versehentlich eine Verballhornung der kasachischen Hymne aus dem Film abgespielt wurde.
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