Wenn man der Tageszeitung ÖSTERREICH glaubt, dann war der letzte Wahlkampfauftritt von Barbara Rosenkranz am Samstag in der Lugner-City ein Trauerspiel. Erst nimmt sie der Hausherr wegen des Verbotsgesetzes „in die Mangel“, dann gerät sie mit ihm zum Thema Nichtraucherschutz fast in Streit. Das alles vor gerade einmal 200 „Zaungästen“ – in manchen Teilen der Print-Ausgabe sind es gar nur 100. Und die holen sich danach mehrheitlich Autogramme von Lugner und nicht von Rosenkranz.
Die Wahrheit sieht so aus: Rund 300 Menschen lauschten dem Interview in der Lugner-City und spendeten immer wieder kräftigen Applaus. Der Hausherr stellte eine von rund 20 Fragen zum Thema Verbotsgesetz. Rosenkranz sprach sich für mehr Rücksicht der Raucher aus, stellte aber auch fest, dass Gastronomen selbst entscheiden sollten, ob in ihren Lokalen geraucht werden darf. Und Autogramme schrieb sie danach jede Menge.
Angesprochen auf den völlig tatsaschenwidrigen Bericht, erklärt ÖSTERREICH-Redakteur Stefan Knoll (Foto von der Veranstaltung in der Lugner-City) folgendes: Er habe keinen Einfluss darauf, welche Passagen durch die Redaktion im Vorspann „besonders hervorgehoben“ werden. Außerdem habe er 200 bis 300 Zuhörer gemeldet. Dass dann in der Zeitung nur von 100 die Rede war, liege daran, dass „gewisse Leute in der Chefredaktion und der Herausgeber andere Ziele verfolgen“ würden.
Unter diesen Umständen fällt auch ein anderes Licht auf die unappetitliche ÖSTERREICH-Geschichte über den FPÖ-Mitarbeiter Hubert K., in der sogar eine schwere Körperverletzung an einem Freiheitlichen dazu benutzt wird, erneut gegen die FPÖ zu hetzen. Ist auch dieser Artikel das Ergebnis des „Lektorats“ durch Chefredaktion und Herausgeber?
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