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1. Mai 2010 / 12:44 Uhr

Der Mechanismus der Diffamierung am Beispiel Eva Herman

In der heutigen Zeit, in der der Austausch von Informationen und somit auch von Meinungen so leicht möglich ist, sind die Erwartungen an die Freiheit der eigenen Meinung so hoch wie noch nie. Trotzdem (oder gerade deshalb?) gibt es eine Fülle an Menschen, denen trotz vorheriger etablierter Stellung die Verbreitung von Nachrichten zum Verhängnis wurden: Eine Gallionsfigur der Opfer gezielter Hetze ist die mittlerweile eher berüchtigte als berühmte Eva Herman.

Die erfolgreiche Moderatorin der ARD-Tagesschau wurde im Alter von 39 Jahren Mutter. Auch sie war somit vor die Herausforderung gestellt, ihr Familienleben mit ihrer zweifellos starken Karriere zu verknüpfen – und machte dabei Erfahrungen, die sie als so wichtig erachtete, dass sie sie mit der Öffentlichkeit teilen wollte. Ein fataler Fehler: Als sie 2006 einen Artikel mit dem Titel "Die Emanzipation – Ein Irrtum?" veröffentlichte, hatte sie den Hass der Feministen (allen voran Alice Schwarzer), und damit den der emanzipierten Gesellschaft auf sich gezogen.

Doch der "Grund" für Eva Hermans Diffamierung tauchte erst ein wenig später auf. Aus einer Tonaufzeichnung Hermans, die sich auf das Buch bezog, wurde mit erstaunlicher Kreativität ein Lob des Nationalsozialismus gefälscht – eine sichere Methode, um einen Menschen zum Abschuss freizugeben. Diese Ente wurde niemals hinterfragt, hatte sie doch genug Potential, um in Windeseile verbreitet zu werden. Herman verlor nicht nur ihren Job als Journalistin, sondern auch jede Berechtigung ihrer Würde. Als sie sich 2007 in der Kerner-Show weigerte, sich selbst im Geiste des Sozialismus selbst zu kritisieren, wurde sie aus der Sendung geworfen.

Diese Art der Medien, die Meinung eines Menschen bis ins Unkenntliche zu verzerren und ihn so zu einer Hetzjagd freizugeben, dürfte den Bewohnern Österreichs bekannt vorkommen, erinnert man sich an die Stärke der Kampagne, die gegen die Präsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz losgetreten wurde. Auch ihre Zitate wurden hemmungslos verfälscht: Die Vehemenz, mit der sie mit Schmutz beworfen wurde, lässt das In-Frage-Stellen der öffentlichen Informationen gar nicht zu, ohne sich selbst in den Streubereich der Diffamierung zu begeben. An diesem Beispiel ist ersichtlich, mit welcher Schamlosigkeit die Drahtzieher, die hinter der "öffentlichen Meinung" (beziehungsweise, wenn man genauer hinhört, dem Inhalt der Zeitungen und Fernsehsendungen) stecken, diese den Menschen ins Gesicht drücken. Umso wichtiger ist es angesichts dieser Gepflogenheiten, was als "allgemein bekannt" oder "üblich" gilt, zu hinterfragen.

(Foto auf der Startseite: © Michael Panse)

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