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8. Mai 2012 / 09:30 Uhr

Eva Dichand sagt, wem “Heute” wirklich gehört

Die SPÖ ist durch ihre gewaltigen Inseratenschaltungen über die roten Ministerien, das Bundeskanzleramt und vor allem über die Stadt Wien bestenfalls Sponsor des Gratisblattes Heute, aber nicht Eigentümer. Dies legte Eva Dichand jetzt offen. Wer künftig behauptet, dass Heute der SPÖ gehöre, werde „vorbehaltlos auf Verleumdung und Schadenersatz geklagt“, so die Heute-Herausgeberin und -Geschäftsführerin.

Dichand und Jansky

Dichand und Jansky

Eva Dichand ist nicht nur Herausgeberin, sondern besitzt über eine Stiftung
auch weite Teile der Gratiszeitung Heute. Gemeinsam mit dem ehemaligen
Faymann-Pressesprecher Wolfgang Jansky führt sie die Zeitung.
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Völlig überraschend machte Dichand öffentlich, wer hinter dem Gratisblatt als Eigentümer steckt. Demnach fungieren als Eigentümer die Pluto Privatstiftung mit 74 Prozent sowie die Periodika Privatstiftung mit 26 Prozent. Die beiden Stiftungen halten die Ultimate Media Beteiligungs- und Management GmbH, die wiederum zu 100 Prozent an der Heute-Herausgeberin AHVV-Verlags-GmbH beteiligt ist. Die Pluto Privatstiftung ist eine Familienstiftung, als Stifter fungieren Eva Dichand und ihr Bruder Georg Kriebernegg, Begünstigte sind Eva Dichand und Kinder.

Kennen Sie sich jetzt aus? Ist Ihnen nach dieser Darstellung klar, wem Heute wirklich gehört? Hand aufs Herz, die wenigsten werden bei diesem Geflecht durchblicken. Auch wie lange es schon in dieser Form besteht, ist unklar. Das Treuhandverhältnis mit der Fidelis GmbH, die die Anteile der Pluto hielt, wurde jedenfalls aufgelöst. Die Presse weist weiters auf die komplizierte Entstehung der Periodika Privatstiftung hin, deren Geschäftsführer seit 2004 der frühere Pressesprecher von Werner Faymann, Wolfgang Jansky, war.

Zahnlose Wettbewerbsbehörde lieferte keine Ergebnisse

Merkwürdig jedenfalls, dass Dichand fast zwei Monate, bevor das Medientransparenzgesetz sie dazu zwingt, die Eigentümerverhältnisse offen legt. Merkwürdig weiter, dass die Nähe zur SPÖ sogar mit der Androhung von Klage geleugnet wird, obwohl seit Gründung der Zeitung der einst engste Vetraute von Bundeskanzler Werner Faymann, Wolfgang Jansky, als Geschäftsführer fungiert. Merkwürdig auch, dass die Bundeswettbewerbsbehörde, bei der eine Anzeige gegen Heute eingebracht wurde, die Eigentümerverhältnisse nach Monaten nicht herausfand. Auf Anfrage von Unzensuriert.at wurde vor zwei Wochen mitgeteilt, dass die Prüfungen noch keine Ergebnisse brachten. Jetzt kräht kein Hahn mehr danach.

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