Im Schatten der chaotischen Zustände in Griechenland scheint unter dem Vorwand der Wirtschaftskrise die Welle von Anarchie und Gewalt nun auch auf Italien überzugreifen. Wie die Basler Zeitung berichtet, sind derzeit die Steuerbehörden Ziel gewaltsamer Übergriffe. Letzten Samstag war in Livorno ein Büro der Steuereinzugsgesellschaft Equitalia Ziel eines Brandanschlags. In Rom kam eine an die Steuerbehörde gerichtete Briefbombe nicht zur Detonation.
Foto: anarchosyn / flickr (CC BY-SA 2.0)
Zu Krawallen kam es am Sonntag auch in Neapel. Dort versammelte sich der aufgebrachte Mob vor dem Gebäude von Equitalia und attackierte Polizeieinheiten mit Steinen, Müll und Flaschen. Ein Dutzend Polizisten wurden bei den Ausschreitungen verletzt. Bereits am Freitag wurde der Chef des staatlich kontrollierten Atomenergiegesellschaft Ansaldo Nucleare bei einem Schussattentat verletzt. Die Verantwortung hierfür übernahm die Anarchistengruppe "Federazione Anarchica Informale".
Angesichts der ausufernden Gewalt überlegt Ministerpräsident Mario Monti, Armeeeinheiten zum Objektschutz betroffener Institutionen einzusetzen. Innenministerin Anna Maria Cancellieri wird von der Deutschen Welle dahingehend zitiert, dass sie dieses Vorhaben unterstützt, denn auch sie hält das Risiko einer Eskalation des anarchistischen Terrors für real.
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