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16. Mai 2012 / 00:04 Uhr

Radgarage: Studenten gratis, Schüler zahlen voll

Ein großes Wirrwarr hat eine Anfrage von Unzensuriert.at bei den Wiener Linien und dem Betreiber der Radgarage bei der U4-Station Kennedybrücke ausgelöst. Von Lesern aufmerksam gemacht, fragte die Redaktion nach, wie hoch die Miete für das Einstellen eines Fahrrades für einen Schüler sei. Doch weder die Wiener Linien noch die Betreiberfirma WIPARK konnten darauf eine Antwort geben.

Radsymbol

Radsymbol

Die Radgarage in Hietzing ist groß gekenntzeichnet.
Foto: Unzensuriert.at

„Wir haben an diese Sache nicht gedacht!“ Der zuständige Betriebsleiter der Radgarage antwortete entwaffnend ehrlich. Er müsse erst in der Zentrale nachfragen und auch die Wiener Linien müssten Bescheid wissen. Er brauche Zeit, um das zu klären, dann würde er sich wieder melden. Tatsächlich: Es ist so, wie es ein Unzensuriert-Leser  schilderte: In der Radgarage Hietzing, die sich im Gebäude der Wiener Linien bei der U-Bahn-Station Kennedybrücke befindet, können Radler ihr Fahrrad gegen Gebühr abstellen. Allerdings zu unterschiedlichen Tarifen. Jahreskarten-Besitzer der Wiener Linien zahlen 19 Euro, andere 29 Euro für ein Jahr. Studenten dürfen ihr Vehikel überhaupt gratis abstellen. Ein Vater erkundigte sich deshalb, wie viel sein Sohn, ein Schüler, für die Garage zahlen müsse. Nach mehreren Telefonaten des Beschäftigten vor Ort kam heraus, dass der Schüler den gleichen Tarif entrichten muss wie ein Erwachsener, nämlich 29 Euro pro Jahr.

Radgarage Tarife

Radgarage Tarife

Die Tarife für die Radgarage sind groß affichiert. Der Schüler-Tarif fehlt.
Foto: Unzensuriert.at

„Jetzt wundert es mich nicht, dass die Radgarage ständig leer ist“, ärgert sich der Mann. Es sei ungerecht, dass Studenten ihr Fahrrad gratis abstellen dürfen, Schüler aber genau so viel zahlen müssen wie Erwachsene. Unzensuriert.at fragte deshalb auch bei den Wiener Linien nach – und erlebte einmal mehr Unglaubliches. Zuerst kam die Mail-Anfrage an den Pressemann Answer Lang mit dem Hinweis zurück, dass er sich einige Monate in Karenz befände und die Anfrage an seinen Kollegen zu stellen sei. Hier die Mitteilung im Original:

Ich bin von 1. April bis 30. November 2012 in Karenz. In dieser Zeit leitet mein Stellvertreter Dominik Gries die Stabsstelle für Kommunikation der Wiener Linien. Bitte wenden Sie sich mit Ihrem Anliegen an ihn.

Was Unzensuriert.at auch umgehend tat. Doch dann kam doch eine Antwort vom karenzierten Pressemann Lang:

Ich ersuche abermals um Verständnis, dass wir als öffentliche Einrichtung weiterhin nicht mit rechtsextremen Institutionen zusammenarbeiten können. Grundsätzlich rate ich Ihnen jedoch dazu, Anfragen nicht an beliebige sondern an jene Stellen zu richten, in deren Zuständigkeitsbereich die von Ihnen aufgebrachten Themen fallen.

Radgarage leer

Radgarage leer

Die Radgarage präsentiert sich nicht gerade ausgelastet.
Foto: Unzensuriert.at

Schade, dass die Wiener Linien keinen objektiven Pressesprecher haben, der – frei von ideologischen Zwängen – einfache Fragen der Bürger beantwortet und damit einen Service für die Kunden bietet. Stattdessen sitzt mit dem Wiederholungstäter Answer Lang möglicherweise ein linksextremer Aktivist an einer Machtposition, die es ihm ermöglicht, sogar von der Karenz aus politische Statements abzusondern. Dass die Wiener Linien nicht zuständig seien, ist außerdem zu hinterfragen. Denn warum hat dann der Betriebsleiter gesagt, dass „auch die Wiener Linien Bescheid wissen müssen“? Bei all dem Chaos, das Unzensuriert.at mit einer einfachen Frage gestiftet hat, bleibt das Wichtigste auf der Strecke. Nämlich die Auskunft, wie viel Miete ein Schüler für die Radgarage in Hietzing zahlen muss. Vielleicht meldet sich der Betriebsleiter in den nächsten Tagen noch mit einer Antwort…

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