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18. Mai 2012 / 09:07 Uhr

Ratingagentur Fitch stuft Griechenland weiter hinunter

Nach den Parlamentswahlen und der Regierungskrise in Athen wurde die Bonität Griechenlands weiter herabgestuft. Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit des maroden EU-Mitglieds mit der Bewertung CCC versehen. Nach der bisherigen Bewertung B- ist dies eine neuerliche Degradierung in Sachen Kreditwürdigkeit. Begründet wird die Herabstufung durch Fitch mit der Gefahr eines möglichen Euro-Austrittes. Dieser ist durch die neuerlichen Parlamentswahlen am 17.Juni 2012 sehr wahrscheinlich geworden. Gleichzeitig hat auch der Internationale Währungsfonds den Kontakt mit Athen vorerst abgebrochen.

CCC steht für beträchtliches Risiko

Bisher war Griechenland bei Fitch mit B- geratet. Bereits diese Bewertung bedeutete im Klartext: Hochspekulative Anlage. Bei Verschlechterung der Lage wurden Ausfälle von Fitch als wahrscheinlich bewertet. Mit dem Rating CCC ist man noch eine Stufe nach unten gegangen. So sind bei dieser Marke nur bei günstiger Entwicklung keine Ausfälle zu erwarten. Gleichzeitig ist die Skala nach unten begrenzt. CCC- bedeutet hohe Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls, und bei DDD ist mit Zahlungsausfall Schluss. Die Staatsinsolvenz bzw. der völlige Kollaps der griechischen Volkswirtschaft wären dann bereits eingetreten.

Politische Lage in Griechenland Grundlage für Herabstufung

Fitch begründet die Absenkung der Bonität mit der realistischen Gefahr eines möglichen Euro-Austritts der Griechen. Insbesondere das starke Abschneiden jener politischen Kräfte, die den Sparkurs in Athen kippen wollen, war der Hauptgrund für die Herabstufung. Die gescheiterte Regierungsbildung wurde von der Ratingagentur ebenfalls als Indiz für die fehlende Unterstützung des mit den Kreditgebern vereinbarten Sparprogramms gewertet. Für Fitch und die anderen Ratingagenturen gelten die neuerlichen Parlamentswahlen am 17.Juni als finale Volksabstimmung über den Austritt oder Verbleib der Griechen in der Eurozone. Darüber hinaus scheint auch ein Ausscheiden aus der Europäischen Union als weitere Konsequenz realistisch.

IWF bricht Kontakt mit Athen vorerst ab

Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) zieht Konsequenzen aus der derzeitigen politischen Lage in Athen. Dieser legte als  Kreditgeber seine offiziellen Kontakte zu Griechenland bis zu den Neuwahlen auf Eis. Der IWF will erst nach der Wahl am 17. Juni mit seinen Experten nach Athen zurückkehren. Die aktuell amtierende Übergangsregierung wird vom IWF nicht als Ansprechpartner akzeptiert. Neben der EU ist der IWF der wichtigste Kreditgeber Athens und ist derzeit mit insgesamt 58 Milliarden Euro am Griechenlandhilfspaket beteiligt.

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