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UNO

18. Mai 2012 / 09:49 Uhr

UN-General Ban sieht Al-Kaida als Drahtzieher in Syrien

Ein Anschlag in der syrischen Hauptstadt Damaskus führt nun zu möglichen Drahtziehern in der Al-Kaida. Vor einer Woche kam es in Damaskus zu einem Doppelanschlag, wobei 55 Menschen getötet und weitere 370 zum Teil schwer verletzt worden waren. Mit zwei hintereinander gezündeten Autobomben wurden zeitverzögert nicht nur Bedienstete eines Geheimdienststützpunktes getötet bzw. verletzt sondern es kamen kurz danach auch Rettungskräfte und Passanten zu Tode. In führenden UNO-Kreisen geht man nun von einem Al-Kaida-Hintergrund aus.

Ban Ki-moon hat Verdacht in Richtung Al-Kaida

Nach dem Anschlag der letzten Woche hat nun der UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon seinen Wissensstand über die Vorgänge in Syrien gelichtet. Ban geht davon aus, dass die islamistische Extremistenorganisation hinter diesem Anschlag steht und darüber hinaus insgesamt hinter der blutigen Revolte in Syrien steckt. Laut UNO-Generalsekretär sollen in Syrien bisher 10.000 Menschen seit März 2011 durch Gewaltanwendung getötet worden sein.

Ban Ki-moon stützt mit seiner öffentlich abgegebenen Erklärung den Standpunkt des offiziellen Syrien. Die syrische Regierung geht schon seit Beginn der Unruhen davon aus, dass die Al-Kaida bzw. von dieser gestützte Netzwerke hinter gewalttätigen Ausschreitungen stecken. Vor allem fundamentalistische Islamisten aus Saudi Arabien und Katar sollen Operationen der Al-Kaida in Syrien unterstützen. So soll die Bewaffnung der Gegner von Präsident Bashar al-Assad aus diesen Staaten finanziert werden.

NATO-Mitglied Türkei als Transitschleuse für Al-Kaida

Vor kurzem hat die syrische Regierung der UNO eine Liste mit 26 festgenommen ausländischen Aktivisten vorgelegt, die nach Syrien eingeschleust worden sein sollen. Immerhin 20 gelten als Al-Kaida-Kämpfer. Transitschleuse für diese islamistischen Extremisten soll das NATO-Mitgliedsland Türkei sein. Über die Grenzregionen zu Syrien sollen immer wieder Kämpfer nach Syrien kommen. Diese Route erscheint den Extremisten offensichtlich sicherer, als über Jordanien, den Irak oder den Libanon.

Rebellen verdächtigen Assad-Regime

Anderer Ansicht sind naturgemäß Vertreter der syrischen Revolution. Haysam Hamou, Sprecher der Organisation "Demokratie für Syrien" in Wien, geht von False-Flag-Operationen der syrischen Regierung aus. Dafür spricht ihm zufolge, dass die Anschläge, die laut Bekenner-Video als Vergeltung gegen die mehrheitlich Assad-treue religiöse Gruppe der Alawiten gedacht waren, in solchen Bezirken verübt worden, "welche Anti-Assad Demonstrationen führen oder dulden oder wo Deserteure auf ihre Flucht durch diese Stadtviertel unterwegs waren", so Hamoui in einer Aussendung und weiter: "Es gäbe viele leichtere Ziele, wo Alawiten viel einfacher angegriffen werden könnten, sogar auch mit höher Opferbilanz, was allerdings keiner in der Opposition wünscht."

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