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15. Juni 2012 / 10:40 Uhr

Kippen Griechen Athen am Wahlsonntag aus dem Euro?

Mit Spannung werden die neuerlich angesetzten Parlamentswahlen am kommenden Sonntag in Griechenland erwartet. Es zeichnet sich bei diesem Wahlgang ein Referendum über den Verbleib des Staates in der Euro-Zone ab. Entscheidend wird sein, welche der antretenden Parteien die Nummer eins beim Wähler wird. Alle Umfragen deuten darauf hin, dass es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der linksradikalen SYRIZA und der konservativen Nea Dimokratia (ND) geben wird. Die ehemals regierenden Sozialisten (PASOK) haben keine Chance auf die Spitzenposition. Sollte SYRIZA gewinnen, ist ein Ausstieg Griechenlands aus dem Euro, aber in weiterer Folge auch aus der Europäischen Union wahrscheinlich. In den übrigen EU-Staaten wird auf Expertenebene schon seit Wochen an einem diesbezüglichen Notfallplan gebastelt.

Linksradikale SYRIZA stärkste Kraft?

Bei den vergangenen Parlamentwahlen am 6. Mai 2012 erzielte das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) bereits den zweiten Platz. Parteichef Alexis Tsipras' Programm ist die einseitige Aufkündigung der griechischen Staatsschulden und eine Neuverhandlung der Sparauflagen Griechenlands mit der EU. Mit diesen  Forderungen hat sich SYRIZA als politische Alternative zur bisherigen Zweiparteienherrschaft auf PASOK und ND etabliert. Ein realistischer Wahlsieg von SYRIZA lässt in den übrigen EU-Staaten die Alarmglocken läuten. Mit einer Abkehr von den bisherigen Vereinbarungen mit der EU und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) scheint ein Ausstieg aus der Eurozone unvermeidbar.

313 Milliarden Euro könnten ab Sonntag futsch sein

Bisher hat die Europäische Union trotz Expertenwarnungen insgesamt 313 Milliarden Euro nach Griechenland gepumpt. Diese könnten nach einem Wahlsieg von SYRIZA „futsch“ sein. Sollte Tsipras die bisherigen Vereinbarungen kündigen, dann ist das bisherige Hilfsgeld wohl verloren. Griechenland könnte zu seiner alten Währung, der Drachme zurückkehren, und durch Abwertungen und eine neuen Wirtschaftspolitik außerhalb der EU eine Stabilisierung und einen Neuanfang wagen.

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