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15. Juni 2012 / 15:42 Uhr

Kronen Zeitung zieht sogar Fußballklub in Politik hinein

Wie schafft es ein Wiener Oberliga-Fußballklub auf die Innenpolitik-Seiten der Kronen Zeitung? Dieses Kunststück gelang dem FC Hellas Kagran dank Claus Pándi. Der Schreiber ist zwar kein Hellas-Fan, doch Ehemann einer engen Mitarbeiterin des Kanzlers Werner Faymann. Als solcher könnte seine journalistische Objektivität beeinflusst sein. Jedenfalls zog auch er aus gegen Martin Graf. Dabei brachte Pándi nach 18 Jahre alten Wahllisten nun auch einen Fußballklub in die Schlagzeilen, bei dem Martin Graf einer der Präsidenten ist.

Wer gedacht hat, dass es in der journalistischen Hetze gegen den Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf nicht mehr tiefer geht, hat sich getäuscht. Pándi schrieb in der Kronen Zeitung unter dem Titel „Griechische Wirtschaft in Kagran“ einen Artikel, in dem – auch das ist eine Kunst – praktisch jeder Satz Unwahrheiten enthält. In der blinden Wut auf Graf verlässt Pándi den journalistischen Pfad der Fairness völlig: keine Gegendarstellung, keine Recherche. Verständlich: Würde er das tun, würde er es sich zu Hause vielleicht mit seiner Ehefrau und Kanzler-Getreuen verscherzen.

Hellas-Obmann antwortet und überlegt rechtliche Schritte

Der Artikel strotzt derart von Fehlern, dass der Obmann des Vereins, Werner Hammer, Pándi nicht nur um eine Gegendarstellung bat, sondern sich auch rechtliche Schritte überlegt. Seine Antwort an den Krone-Schreiber liegt Unzensuriert.at vor.

Pándi schreibt: Spieler der Mannschaft melden sich bei der „Krone“ und klagen über ausstehende Gagen.
Obmann Hammer: Über diese Klagen ist dem Vorstand nichts bekannt. Die Verpflegungskostenersätze werden regelmäßig in Absprache mit den Trainern und Spielern monatlich ausbezahlt.

Pándi schreibt: …herrschen dort griechische Zustände.
Obmann Hammer: Beim FC Hellas Kagran herrschen keine griechischen Zustände. Seit dem überfallsartigen Rücktritt des vorherigen Vorstandes im Jahre 2007, der überwiegend aus SPÖ und ASKÖ Funktionären bestand, welche den Verein mit einem Schuldenstand von € 428.527.- hinterlassen haben, wurde der Verein durch den neu gewählten Vorstand Jahr für Jahr saniert. Neben der Schuldentilgung wurden in den letzten Jahren ca. € 200.000.-. in die Infrastruktur des Vereines investiert.

Pándi schreibt: Der Bruder von Martin Graf darf beispielsweise an prominenter Stelle, direkt neben der Trainerbank, sein „Restaurant Graf“ bewerben.
Obmann Hammer: Richtig ist, dass neben der erwähnten Bande noch weitere 5 Bandenwerbungen bzw. Transparentwerbungen von Gaststätten und Restaurants angebracht sind. Ohne diese bezahlten Werbebanner wäre die Mittelaufbringung zur Führung eines solchen Vereines nicht möglich.

Pándi schreibt: Zufrieden sicher auch die freiheitliche Exekutivgewerkschaft AUF. Sie darf auf der anderen Seite der Trainerbank Bandenwerbung betreiben.
Obmann Hammer: Bei der angesprochenen Bande handelt es sich um die Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger und Freiheitlicher. Diese Arbeitsgemeinschaft ist keine Gewerkschaft.

Pándi schreibt: Die Kantine von „Hellas Kagran“ führt Markus Vetter, ein parlamentarischer Mitarbeiter von Martin Graf und FPÖ-Bezirksrat.
Obmann Hammer: Der FC Hellas Kagran hat auf Grund seiner Gemeinnützigkeit keine Kantine. Der FC Hellas Kagran ist jedoch an der A22 Kantinen Betriebs GmbH beteiligt. Diese GmbH betreibt unter anderem eine Kantine, welche regelmäßig und pünktlich ihre Pacht an den Verein bezahlt. Herr Marcus Vetter ist in dieser GmbH angestellt. (und schon jahrelang kein parlamentarischer Mitarbeiter von Martin Graf mehr, Anm. d. Redaktion).

Besonders mies die Bemerkung Pándis am Schluss seiner Glosse, um Martin Graf als Deutsch-Nationalen hinzustellen: …und über dem VIP-Zelt weht die deutsche Fahne.
Dazu Obmann Hammer: Über dem EM-Zelt wehen mehrere Fahnen von EM-Teilnehmern, leider nicht die österreichische.

Gefährdung des Spielbetriebs für 300 Nachwuchskicker

Werner Hammer hat in dem Schreiben an Claus Pándi seinem Ärger Luft gemacht, hier ein weiterer Auszug:

Weder Sie noch einer Ihrer Mitarbeiter haben vorher mit mir oder einem anderen Vorstandsmitglied das Gespräch gesucht. Dies kann man von einem Redakteur Ihres Kalibers eigentlich erwarten. Der Schaden, den Sie mit solchen politischen Artikeln anrichten, ist enorm und wird sich natürlich auf die Sponsorensuche und somit auf die Aufbringung der finanziellen Mittel negativ auswirken – das wissen Sie!
Durch diese „Politisierung“ des FC Hellas Kagran nehmen Sie daher wissentlich die Gefährdung des gesamten Sportbetriebes und damit den Fortbestand von 300 Kindern im Nachwuchs, welcher sich überwiegend multikulturell zusammensetzt, sowie 15 Frauen sowie 40 Männern im Erwachsenenbereich, 22 Trainern und 4 Angestellten in Kauf. Auch gefährden Sie die Durchführung von mehreren multikulturellen Sportfesten sowie zahlreicher ehrenamtlicher und kostenfreier Charity-Veranstaltungen.
Als Obmann des FC Hellas Kagran, der mit seinen Funktionären seit 5 Jahren ehrenamtlich mehrere tausend Mannstunden im Jahr tätig ist, erwarte ich mir eine Richtigstellung.

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