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22. Juni 2012 / 11:08 Uhr

Justiz kümmert sich nicht um verschwundene Kunstwerke

Eine Justizposse wurde durch eine Anfragebeantwortung des heimischen Justizministeriums aufgedeckt. Im Zuge einer Rechnungshofprüfung der einzelnen österreichischen Landesmuseen wurde erhoben, dass es zu einem nicht unwesentlichen „Schwund“ von Kunstwerken gekommen ist. Der Rechnungshof hatte dies aufgelistet und unter anderem festgestellt, dass vor allem das Tiroler Landesmuseum „Ferdinandeum“ einen hohen Abgang an Kunstwerken hat. Die Justiz interessiert sich allerdings nicht wirklich für diese Causa. Alle Ermittlungen wurden von der zuständigen Staatsanwaltschaft zurückgelegt.

600 Kunstwerke aus Landesmuseen sind unauffindbar

Da staunten die Rechnungshofbeamten nicht schlecht, als sie bei ihren Prüfungen herausfanden, dass immerhin 600 Kunstwerke aus österreichischen Landesmuseen einfach unauffindbar sind. Dabei waren vorerst lediglich die Landeseinrichtungen der Bundesländer Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Wien im Visier der Prüfer. Negativer Spitzenreiter ist das Tiroler Landesmuseum „Ferdinandeum“. Allein 475 Kunstwerke, d.h. 79 Prozent der abgängigen Kulturobjekte, zählen zum Bestand des Ferdinandeums. Dadurch ist dem Tiroler Landesmuseum und damit dem Tiroler Steuerzahler ein Schaden von vorerst rund 219.000 Euro entstanden.

Strafbehörden haben Ermittlungen einfach eingestellt

Trotz dieser hohen Schadenssumme und dem Verdacht der Untreue gegen Organwalter des Museumsbetriebs sind die heimischen Strafbehörden untätig. Als im September 2011 eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck eingelangt ist, wurde man zwar tätig, stellte die Ermittlungen „gegen unbekannte Täter“ aber knapp zwei Monate später wieder ein. Dies alles mit Genehmigung der Innsbrucker Oberstaatsanwaltschaft. Und das von der ÖVP-Ministerin Beatrix Karl geführte Ressort ließ alles geschehen.

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