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24. Juni 2012 / 11:35 Uhr

Skylink: Brauner empfielt Behinderten mehr Sport

Der Skandal-Skylink auf dem Wiener Flughafen ist gleich um mehrere Skandale reicher. Bei der Eröffnung wurde sichtbar, auf welch wesentliche Dinge einfach vergessen wurde. Beschilderungen fehlen, die Anzeigetafeln sind schlecht lesbar. Und für ankommende Fluggäste ging sich kein Laufband mehr aus. Dazu befragt, wollte Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SPÖ) in der ORF-Sendung Seitenblicke besonders schlagfertig und witzig sein und trat voll ins Fettnäpfchen.

Brauners Sager, ein bisschen Sport würde den Rückreisenden auch nicht schaden, sorgte bei Zusehern für Empörung. Eine Leserin beschwerte sich bei Unzensuriert.at: „Ich muss sagen, ich bin entsetzt. Wenn es sich schon nicht ausgeht, dass es Laufbänder in beide Richtungen gibt, dann finde ich die Kommentare der Politiker dazu ätzend. Nicht alle können, ich gehöre auch dazu, problemlos marschieren. Es ist geradezu menschenverachtend, wie sich diese Politiker-Dame zu diesem Manko der fehlenden Laufbänder in die zweite Richtung äußert.“ Sie wünsche diesen Herrschaften, dass sie auch zu den „Hatschenden“ gehören, es sei nicht lustig, aber man müsse damit leben.

A guat´s Wirtshaus und a Taxi vor der Tür

Von mehr Sport dürfte Brauners Chef, Bürgermeister Michael Häupl, (auch SPÖ) nichts halten. In die Seitenblicke-Kamera sagte er, dass ein Flughafen für ihn dann ein guter sei, „wenn’s a guats Wirtshaus gibt und wenn a Taxi vor der Tür steht“. Häupl war zur Eröffnung der neuen Flughafenhalle genauso erschienen wie Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll. Sie freuten sich, dass der skandalumwitterte Skylink, bei dem Millionen von Steuergeldern irgendwo versickert sind, nun „Check-in 3“ heißt. Die Umbenennung allein wird das Finanzdebakel und die dafür mitverantwortlichen Herren Häupl und Pröll aber nicht vergessen machen.

Vergessen hat man im Check-in 3 auf dem Flughafen Wien einiges. Starke Kritik gibt es an der mangelhaften Barrierefreiheit des Millionenprojekts. „Hier hat man fast alles falsch gemacht, was man falsch machen kann“, schreibt Elmar Fürst in einer Aussendung der Hilfsgemeinschaft für Blinde und Sehschwache in Österreich. Auch Rollstuhlfahrern wird es nicht leicht gemacht. So testete eine Vertreterin der Dachorganisation der Behindertenverbände Österreichs die behindertengerechte Toilette am Check-in 3. Als sie per Knopfdruck die Tür öffnen wollte, schwang diese nach außen auf und wurde vom Rollstuhl blockiert.

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