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4. Juli 2012 / 14:30 Uhr

Haben Linksextremisten jüdisches Münchner Altersheim angezündet?

Dass der aktuelle Antisemitismus fast ausschließlich im linken politischen Spektrum zu finden ist, ist längst kein Geheimnis mehr. Dass Linksextremisten für den brutalsten antisemitischen Anschlag seit 1945 in Deutschland verantwortlich zeichnen sollen, haben nun neue Erkenntnisse zu einem Kriminalfall aus dem Jahre 1970 ans Tageslicht gebracht. Damals wurde im Münchner Gärtnerplatz-Viertel ein jüdisches Altersheim in Brand gesetzt. Sieben betagte jüdische Mitbürger fanden dabei den Tod. Aktuelle kriminaltechnische Ergebnisse führen nun in die linke Szene der BRD.

Ermittlungen werden nach 40 Jahren neuerlich geprüft

Damals brachten die Ermittlungen geringe Ergebnisse. Es stand lediglich fest, dass am 13. Februar 1970 jemand mit einem Bezinkanister Marke „Aral“ die Treppe des jüdischen Altersheims in der Münchner Reichenbachstraße in Brand gesetzt hatte. Nun, mehr als 42 Jahre später, hat sich ein Zeuge gemeldet, der Angaben zu den mutmaßlichen Attentätern gemacht hat. Damit wurde der Anstoß dazu gegeben, neue Ermittlungsschritte zu prüfen. Ursprünglich wurde damals in rechtsradikalen Kreisen ermittelt. Auch Spuren in die Palästinenserszene wurden verfolgt. Nun stellt sich heraus, dass eine linkextremistische Zelle Basis des Attentates gewesen sein könnte.

Ehemalige "Tupamaros" werden der Tat verdächtigt

Anfang der siebziger Jahre war eine linksextremistische Gruppe Namens "Münchner Tupamaros" in der bayrischen Landeshauptstadt höchst aktiv. Die Mitglieder der Gruppe warfen Steine, legte Bomben und verwendeten Brandsätze bei ihren Aktionen, wie das Nachrichtenmagazin Focus zu berichten weiß. So sollen dutzende Attentate unter anderem auf Polizisten, Staatsanwälte und Richter auf das Konto der Linksextremisten gegangen sein. Kopf der Gruppe war ein gewisser Dieter Kunzelmann, der sich Ende der sechziger Jahre in einem Palästinensercamp zum Terroristen ausbilden hatte lassen und im Focus als "Anarchist und leidenschaftlicher Judenhasse" charakterisiert wird.. In Folge verübte Kunzelmann mit mehreren Mitstreitern am 9. November 1969 ein Attentat auf die Berliner Synagoge. Trotz Ermittlungen wurde er nicht gefasst, erst im Jahre 2005 wurde er durch den Historiker Wolfgang Kraushaar nach intensiven Recherchen der Tat überführt. Auf dieser Grundklage machen nun auch aktuelle Ermittlungsschritte gegen die Tupamaros in Sachen Münchner Brandanschlag wieder Sinn. Eine Spur führt dabei auch in die Rote Armee Fraktion (RAF), wo sich die ehemaligen Tupamaros Brigitte Mohnhaupt und Irmgard Möller später engagierten. In der Szene soll bereits Mitte der siebziger Jahre darüber diskutiert worden sein, dass der Anschlag auf das jüdische Altersheim aus den eigenen Reihen durchgeführt worden sei, man aber froh sei, dass in Richtung rechtsradikales Milieu ermittelt werde.

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