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13. Juli 2012 / 09:20 Uhr

“Legt ihn um!” – Abenteuerurlaub in der israelischen Wüste

Der Tourismusmarkt ist hart umkämpft. Speziell im Segment des Urlaubstourismus sind ständige Innovationen gefragt, denn mit mehr vom Selben lassen sich potenzielle Gäste kaum noch anlocken. Vielmehr ist ein Angebot gefragt, das man weitgehend exklusiv im Programm hat. Bei kulturellen Stätten ist das noch relativ einfach, denn es gibt weltweit nur ein Taj-Mahal oder auch nur ein Kolosseum. Als Schnittpunkt dreier Weltreligionen verfügt auch Israel über ein reichliches kulturelles Erbe, das jährlich Millionen Besucher aus aller Welt anlockt. Weißer Fleck auf der touristischen Landkarte Israels waren lange Zeit die Siedlergebiete an der Grenze zum Westjordanland.

Findige Tourismusmanager versuchten, dies – anscheinend erfolgreich – zu ändern. Die Siedler leben gewissermaßen an der Front. und sind damit der ständigen potenziellen Gefahr palästinensischer Attacken ausgesetzt. Auf den ersten Blick nicht gerade ideale Voraussetzungen, um Touristen anzulocken. Doch warum nicht aus der Not eine Tugend machen?

"Legt ihn um!" – "Macht den Terroristen nieder!"

Abenteuerurlaub im Westjordanland ist der letzte Schrei unter Erlebnistouristen aus aller Welt. Hier lauert noch die echte Gefahr. Und hier bekommt man in einem zweistündigen Kurs von ehemaligen Mitgliedern der Eliteeinheiten der israelischen Armee beigebracht, wie man sich gegen Terroristen zur Wehr setzen kann. "Besucher können zu uns kommen und bekommen hier echte Schlachtfeldszenen zu sehen, erleben eine simulierte Tötung von Terroristen durch Wachpersonal und können mit Feuerwaffen auf dem Schießstand üben", beschreibt das israelische Blatt Ynet News das angebotene Unterhaltungsprogramm. Höhepunkt jedes Anti-Terror Kurzkurses ist das Schießprogramm. Die von ihrem Ausbildner mit "Legt ihn um!" und "Macht den Terroristen nieder!" angefeuerten Touristen dürfen dann auf Pappkameraden schießen, bis die Läufe glühen.

Exemplarisch wird ein jüdischer Bankier aus Florida so zitiert, dass er seine drei Kinder mit ins Westjordanland nahm, um ihnen hier "Werte zu vermitteln", damit sie wüssten, "woher sie kommen und dabei auch etwas erleben können".

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