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DDR

19. Mai 2010 / 16:49 Uhr

Ein Abend in Nordkorea mit dem Hauch von Diktatur

MAK Ausstellung Nordkorea Sicherheitskontrollen Warteschlange

Warteschlange und Blockabfertigung vor dem MAK-Eingang

MAK Ausstellung Nordkorea TransparentBei der Eröffnung der Diktatur Ausstellung "Blumen für Kim Il Sung" fühlte man sich bereits beim Eingang wie in Nordkorea: Blockabfertigung, Sicherheits- und Taschenkontrollen sowie Leibesvisitationen.

MAK Ausstellung Nordkorea AbsperrungenDie Freundlichkeit der Security und Veranstalter stand DDR-Grenzern in nichts nach. Unserem Reporter wurde sogar der Fotoapparat abgenommen. Nur ORF und APA waren für Bildberichterstattung zugelassen.

VIPs sowie die Hauptförderin der Ausstellung, Bildungsministerin Claudia Schmied waren nicht anwesend. Schmied zeigte sich lieber bei einer anderen Veranstaltung mit der weltberühmten Menschenrechtsaktivistin Jung Chang – wenn das die Nordkoreaner wüssten! Dieses Manko wurde durch zwei Delegationsbusse von offiziellen Vertretern der "Demokratischen Volksrepublik Korea" ausgeglichen.

MAK Ausstellung Nordkorea Katalog

In Schmieds Geleitwort zum knapp 300 Seiten starken und schön bunten Katalog im Mao-roten Einband findet sich kein einziges Wort gegen Diktatur, ebenso wenig wie eine Demonstration vor dem MAK gegen dieses menschenverachtendes Regime, welches im Inneren des Museums gefeiert wurde.

BildHang Chang Gyu, Direktor der Koreanischen Kunstgalerie, lobte die tief freundschaftlichen Beziehungen Österreichs mit Nordkorea, welche auch durch diese Ausstellung untermauert würden. MAK-Direktor Peter Noever dankte den (nicht anwesenden) hohen Beamten des Außenministeriums und des Bildungsministeriums, die nach vier Jahren Vorbereitung erheblich zum Ergebnis dieser Ausstellung beigetragen hätten. Er erwähnte – wahrscheinlich auf ausdrückliche Weisung –  mit keinem Wort die österreichischen Fördergeber, welche mit Steuermitteln die Glorifizierung von Diktatur finanzieren.

Mit pseudo-kunstwissenschaftlichen Forschungssätzen wie "Kunst kennt keine Grenzen" oder "Kunst ist wie Forschung zum War und Ist" rechtfertigte Noever die Ausstellung mit angehängten Symposien.

Unter den Nordkorea-Fans war zwar keine Polit-Prominenz, aber viel Ministerialbürokratie sowie der frühere OMV-Generaldirektor Richard Schenz, Standard-Kulturjournalistin Andrea Schurian und Film-Regisseur Robert Dornhelm.

Der Inhalt der Ausstellung: Ein schlechter Abklatsch von Mao-Kunst, die koreanische Diktatur verherrlichend, und kopierte sowjetische Zuckerbäckermonumentalarchitektur mit Asienanstrich.

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