Das Salzburger Landestheater ist dieser Tage nicht durch aufsehenerregende Premieren in die Schlagzeilen gelangt, sondern, wie ORF.at berichtet, durch vermeintliche Verfehlungen dessen kaufmännischen Leiters Stefan B. Ihm wird die sexuelle Belästigung von Mitarbeiterinnen des Landestheaters vorgeworfen. Dies führte letzte Woche zu seiner Beurlaubung durch Landeshauotmannstellvertreter und Kulturreferent David Brenner (SPÖ). B. spricht von einer gezielten Verleumdungskampagne.
B. war schon an vorheriger Wirkungsstätte auffällig
Der normale Vorgang der Beurlaubung in einem anscheinend wohlbegründeten Verdachtsfall scheint sich allerdings zu einem handfesten Skandal zu entwickeln. Wie nämlich bekannt wurde, waren gegen B. schon an seiner vorherigen Arbeitsstätte, den Salzburger Landeskliniken, gleichartige Vorwürfe laut geworden. Was den Landeshauptmannstellvertreter aber nicht hinderte, B. zum kaufmännischen Direktor des Landestheaters zu bestellen. Brenner will von den Vorwürfen nichts gewusst haben. Auch zu B´s Managementproblemen in Bad Gastein gibt sich Brenner ahnungslos. Eine noch schiefere Optik erhält das Salzburger Bestellungswesen dadurch, dass B. für seinen Wechsel von einem Landesunternehmen zum anderen auch noch 170.000 Euro Abfertigung erhalten hat. Herrn B´s Karriere und die vermeintliche Ahnungslosigkeit des zuständigen Politikers sind zumindest bemerkenswert.
Brenner schiebt schwarzen Peter ÖVP zu
Vorwürfe der ÖVP, Brenner habe die Beurlaubung viel zu spät ausgesprochen und trage auch die Verantwortung für die Abfertigung, erwidert SPÖ-Klubobmann Meisl damit, dass ÖVP Landesrat Sepp Eisl für Verträge und Abfertigungen zuständig sei.
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