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20. Mai 2010 / 15:26 Uhr

US-Budgetpolitik: Deficit s own Country?

Beinahe jeder Tag hält neue Hiobsbotschaften für den europäischen Steuerzahler bereit. Der Kurs des Euro fällt und fällt, und schenkt man den Aussagen mancher Politiker glauben, warten arglistige Börsianer nur darauf, die Eurozone in den Ruin zu spekulieren. Doch wie sieht s eigentlich jenseits des großen Teiches in "God s own Country" aus. Um die wirtschaftliche Situation in den Vereinigten Staaten wurde es in letzter Zeit verdächtig still, nicht ohne Grund, wie die Online-Ausgabe des "Spiegel" berichtet.

Ende 2008 betrug die Staatsverschuldung der USA etwas über zehn Billionen US-Dollar. Wer vermutet, dass daraufhin Sparpakete geschnürt und die Bevölkerung auf einen eisernen Sparkurs eingeschworen wurde, der irrt. Das krasse Gegenteil ist der Fall. Anstatt den Staatshaushalt zu sanieren, wurde der ohnehin bereits gewaltige Schuldenberg ausgeweitet und das gleich um ein gutes Drittel. Tendenz immer noch stark steigend.

Die beachtliche Schuldlast der Eurozone beträgt gegenwärtig etwa 70 Prozent jener der Vereinigten Staaten. Eigentlich steht Europa also wesentlich besser da als unser jüngerer Ableger. Warum sinkt dann der Eurokurs und nicht jener des Dollars? Diese Frage lässt sich aus ökonomischer Sicht kaum beantworten, denn die Realität widerspricht der ökonomischen Theorie. Die Lösung dürfte demnach in der Politik zu suchen und zu finden sein. Die bedeutendsten Rating-Agenturen haben ihren Sitz in den USA, und das ist wohl als Hintergrund für die ansonsten nur durch Zauberhand mögliche Entwicklung des Euro-Dollar-Kurses anzusehen.

Amerika versucht, seinen mehr auf Blasen als Leistungskraft gestützten Wohlstand auf Kosten der restlichen Welt zu verteidigen. "In God we trust" scheint nicht nur "einfach so" auf jedem Dollarschein zu lesen sein, es handelt sich vielmehr um das Motto US-amerikanischer Finanz- und Budgetpolitik.

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