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13. Juli 2012 / 11:02 Uhr

Fachkräftemangel: Unseriöse Multiplikation mit alten Zahlen

Der Fachkräftemangel ist eines der Dogmen heimischer Arbeitsmarktpolitik. Österreichs Sozialminister Hundstorfer (SPÖ) kombinierte ihn kürzlich noch mit der sinkenden Geburtenrate, um ein Drohszenario fehlender Arbeitskräfte zu erzeugen und mit diesem Argument für noch mehr Zuwanderung zu werben. Doch in Deutschland wird mittlerweile heftig über die Existenz des viel beklagten Fachkräftemangels diskutiert. Laut dem ARD-Magazin "Report München" ist dieser zumindest um Vieles niedriger, als Behörden und Verbände behaupten.

Das Magazin untermauert seine Behauptungen mit gründlichen Recherchen und erhält auch  Rückendeckung von einigen Experten. Demnach berechnet der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) immer noch mit veralteten Werten aus dem Jahr 2009, wie viele offene Stellen vorhanden seien. Damals haben die Unternehmen laut einer Umfrage nur jede siebente Ingenieursstelle gemeldet, weswegen der VDI die Anzahl offener Stellen mit 7 multiplizierte. Diese "Horrorzahl" entspricht heute nicht mehr den Tatsachen, so "Report München". Die Bundesagentur für Arbeit bekräftigt die Aussagen: "Die Hochrechnung mit dem Faktor 7 könnte zu einer überzeichneten Fachkräftenachfrage führen."

Schlechte Beschäftigung und Arbeitslosigkeit drohen

Anstatt sich an großer Nachfrage und guten Gehältern zu erfreuen, hätten es vor allem Berufsanfänger derzeit sehr schwer, eine Festanstellung zu finden. Laut Sozialwissenschaftler Hermann Biehler wird demnächst der Großteil der jungen Ingenieure zwischen schlechter Beschäftigung und Arbeitslosigkeit hin- und herwandern. Trotz dieser bitteren Realität buhlt die Politik weiterhin kräftig um ausländische Fachkräfte. In einem englischsprachigen Werbespot der deutschen Regierung hört man die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von der Leyen (CDU), sagen: "We do have open jobs and our motto is: `Make it in Germany´".

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