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22. Juli 2012 / 08:39 Uhr

Titos Enkelin drehte anti-kroatischen Film

Titos Enkelin hat einen Film gedreht. Svetlana Broz, die Enkeltochter des ehemaligen jugoslawischen Diktators Josip Broz, dürfte die politische Einstellung ihres Großvaters geerbt haben. Laut dem Online-Portal der Kleinstadt Ljubuski versucht sie mit dem Film, ethnischen Hass zu verbreiten.

Die Hauptrolle in dem Film "Nedjo aus Ljubinski" spielt Nedjeljko "Nedjo" Galic (gestorben 2010), ein alter Kommunist aus der Stadt Ljubuski, der sein ganzes Leben der Tito-Vision von "Brüderlichkeit und Einheit" gewidmet hatte. So stellte sich Nedjo im Jahre 1991 sich auf die Seite derjenigen, die "die kroatische Fahne, die kroatische Hymne und generell die Existenz des Namens Kroatien verhindern " wollten.

Norwegen unterstützte Filmwerbung

Heute, zwanzig Jahre später, tritt Nedjo erneut in Ljubuski auf, diesmal in seiner Rolle in dem Film von Svetlana Broz. Und diesmal ist es eine Broschüre mit der Filmankündigung, welche die Kroaten in Ljubuski kritisiert, sie würden die dortige bosniakische Minderheit diskriminieren. Die Broschüre wurde von der norwegischen Regierung, wo Broz und Galic in den vergangenen Jahren gelebt hatten, sogar finanziell unterstützt.

Ljubuski ist eine Kleinstad in Herzegowina an der kroatischen Grenze. Im Zweiten Weltkrieg gehörte die Kleinstadt von 1941 bis 1945 zum Unabhängigen Staat Kroatien, seitdem besteht die überwiegende Mehrheit der dort lebenden Bevölkerung aus Kroaten. Besonders im Bosnien-Krieg zwischen 1992 und 1995 sorgte dies für Konflikte.

Propaganda für bosnische Einheitspolitik

Svetlana Broz‘ Film versuche nun, die in Herzegowina lebenden Kroaten wegen ihres Widerstandes gegen Jugoslawien zu diskreditieren. So werden die Kroaten aus Ljubuski als Bösewichte dargestellt; alleiniges Ziel des Filmes sei es, die offizielle Einheitspolitik Bosniens zu propagieren, interpretiert die kroatische Bloggerin und Menschenrechts-Aktivistin Ina Vukic den Film.

Vukic vermutet hinter der Veröffentlichung die Absicht, durch eine tendenziöse Darstellung der Geschichte bosnischer Kriegsopfer in den 1990er Jahren weitere gerichtliche Untersuchungen zu den hier früher stattgefundenen kommunistischen Verbrechen zu verhindern. In den vergangenen Jahren wurden in der Gegend mehrere Massengräber entdeckt und die Überreste von 59 Menschen exhumiert, die im Februar 1945 ermordet worden waren. Quellen berichten, dass alleine in der relativ kleinen Herzegowina 20.000 Menschen von Kommunisten ermordet wurden.

Galic‘ Verwandter schickte Tito-Gegner in den Tod

Diese Vermutung hat auch einen familiären Hintergrund: Der mittlerweile verstorbene Nedjo Galic aus diesem Film ist nämlich ein Verwandter des noch lebenden Jure Galic, ein Kommunist und während des Zweiten Weltkriegs Sekretär jener kommunistischen Organisation, deren Aufgabe die Erstellung von Listen der lokalen "Feinde des Volkes" war (d.h. von denjenigen, die gegen den Kommunismus waren). Diese "Feinde" wurden in der Folge in einen qualvollen Tod geschickt.

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