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24. Mai 2010 / 08:46 Uhr

Trari, Trara, die Werbeflut ist da!

Trari, Trara, die Post ist da – sogar bei jenen die gar keine wollen. Wer nämlich berechtigterweise auf Werbung verzichtet, erlebte vor wenigen Tagen dennoch ein gelbes Wunder. An die „Werbeverzichter“ in Österreich wurde ein teiladressiertes Faltblatt der Post AG verschickt, das auf den ersten Blick eine Konsumenteninformation zur ungeheuren Werbeflut in den heimischen Briefkästen zu sein schien. Das suggerierte jedenfalls der Titel „Durchgang nur für befugte Flugblätter“.

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Doch nach dem Öffnen des Blattes staunten die Konsumenten wohl nicht schlecht, als sie gefragt wurden, ob sie nicht ausgesuchte Flugblätter erhalten möchten. „Sie bestimmen, was in Ihren Briefkasten darf!“, verspricht die Post und fordert den Leser auf, ausgewählte Firmen oder Branchen auf dem Antwortcoupon anzukreuzen, von denen man künftig Informationen erhalten möchte. Die Antwortsendung kann dann kostenfrei an ein Postfach in Linz retourniert werden.

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Was für viele Postkunden als Belästigung empfunden wurde, zumal ohnehin das Pickerl am Briefkasten gegen Werbung klebt, oder sie sogar in der Robinsonliste der Wirtschaftskammer eingetragen sind, ist auf den zweiten Blick noch ärgerlicher. Wer nämlich das Kleingedruckte überlesen hat, darf sich ab sofort über eine schier unermessliche Werbelawine freuen. Die persönliche Adresse auf der Antwortkarte wird nämlich nicht nur an die angekreuzten Unternehmen und Branchen weitergegeben, sondern auch an Adressverlage und Direktmarketingunternehmen.

Gegen diese Datenweitergabe an Dritte kann sich der Konsument zwar aussprechen, allerdings weiß er nicht, ob die angekreuzten Unternehmen bzw. Branchen ebenso sorgfältig mit den Kundendaten umgehen werden. Auf den Erhalt der gewünschten Flugblätter bestehe ohnehin kein Anspruch, schreibt die Post weiters. Darüber hinaus müssten die angeforderten Flugblätter künftig alle mit persönlicher Adresse ins Haus flattern, um den Werbeverzicht zu umgehen – ein Umstand der wohl wenig realistisch ist. Vielmehr scheint sich die Post mit dieser Aktion als braver Erfüllungsgehilfe der Adressverlage herzugeben. Schließlich profitiert sie nicht nur die wahrscheinlich entgeltliche Weitergabe der Daten an Adressverlage, sondern auch durch die platzierten Logos der ausgewählten Unternehmen.

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