Alle Jahre wieder veranstaltet die linke Plattform „Linkswende.org“ in Österreich „Marxistische Wasserspiele“. 2011 musste der Attersee im oberösterreichischen Salzkammergut als Destination für die linksextreme Kaderschulung herhalten. Heuer bietet man für den 25. bis 27. August den Campingplatz in Breitenbrunn am Neusiedlersee für die einschlägigen Schulungen an. Unter dem Motto „Marxismus wiederentdecken, Workshops besuchen und den Sommer am See genießen!“ möchte man für die linke Sache begeistern.
Dabei wagt man einen Streifzug durch historische und aktuelle Themen, ohne dass Ziel und Richtung auszumachen wären. Das Rahmenprogramm bildet das Burgenland mit seinem Neusiedlersee. Gerade einmal fünf Arbeitskreise bzw. Workshops traut man sich und den Seinen zu. Von Occupy bis Egoismus reicht die Palette.
Piraten, Schlampenmarsch und Gewerkschaftskampf als Eckpunkte
Unter dem Titel „Wie organisieren, um die Welt zu verändern“ hängt man bei den linken Mitgeschwistern von Piraten, Occupy und Anonymus ein. Ein weiterer „Workshop“ stürzt sich auf „Frauen in Bewegung“ und definiert die Spannungsbreite „zwischen Gewerkschaftskampf und 'Slutwalks'“. Wie das feministische Publikum den „Schlampenmarsch“ aufnehmen wird, ist wohl die interessanteste Frage dieses Wochenendes.
Faschismus und Neoliberalismus als „ewige Themen“
Aber auch die „ewigen Themen“ Faschismus und Neoliberalismus dürfen bei diesem marxistischen Sommercamp nicht fehlen. Hier greift man historisch und geographisch weit um sich. Unter dem Titel „Faschismus“ werden „Sparpolitik der 30er Jahre und Aufstieg der Nazis“ abgehandelt. Und unter „Neoliberalismus“ will man einen Bogen schlagen „Von der Diktatur Pinochets bis zum EU-Spardiktat“.
Ihr pessimistisches Menschenbild stellen die Linken mit der Themenwahl der Diskussionsrunde über die "Natur des Menschen" einmal mehr unter Beweis: "Zum Egoismus verdammt, zum Sozialismus unfähig?“
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