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17. August 2012 / 09:21 Uhr

Islamisten in Azawad: Steinigen, Auspeitschen, Handabhacken

Seit der Machtübernahme im April greifen die Islamisten im Norden Malis hart durch. Wenige Tage nachdem ein unverheiratetes Paar gesteinigt wurde, haben die Islamisten einem Menschen vor Dutzenden Zuschauern die Hand abgehackt. Ihm wurde vorgeworfen, ein Motorrad gestohlen zu haben. Die Amputationsstrafe bestätigte ein Abgeordneter aus der Stadt Gao, es sei dabei „viel Blut geflossen“.

„In wenigen Tagen werden wir dasselbe in Gao tun, niemand kann uns daran hindern“, kündigte Mohammed Ould Abdine, ein Führer der islamistischen Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika, an. Noch vor kurzem wurden die radikalen Führer von hunderten überwiegend jugendlichen Einwohnern daran gehindert, einem Dieb  in Gao die Hand abzuhacken. Abdine meinte dazu: „Letztes Mal haben wir die Amputation aufgrund der Intervention Prominenter zurückgestellt, nicht aufgrund der Leute, die nichts tun können.“

Steinigung für Elternschaft ohne Ehe

Das gesteinigte Paar wurde in Aguelhok ermordet,  da der Mann und die Frau auch Eltern unehelicher Kinder waren. Dies verstößt gegen die Scharia und wird mit dem Tod durch Steinigung bestraft. Aguelhok wird von der radikalen Gruppe Ansar Dine beherrscht, die mit der Terrororganisation Al-Kaida verbündet ist. In Timbuktu wurden bereits im Juni ein Mann und eine Frau mit je 100 Peitschenhieben wegen "Unzucht" (gemeint ist außerehelicher Geschlechtsverkehr) bestraft. Die Auspeitschung fand im Zentrum der Stadt vor der großen Moschee von Sankore und einer großen Zahl von neugierigen Zuschauern statt. Zusätzlich zur Auspeitschung wurden die jungen Leute noch zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Danach vermeldete die für die Strafe verantwortliche Terrorgruppe Ansar Dine, die beiden hätten geheiratet.

Islamisten setzen sich gegen Tuareg-Rebellen durch

Die Islamisten zwingen zudem Frauen, sich zu verschleiern, peitschten Alkoholiker und Raucher aus und zerstörten zahlreiche Mausoleen, von denen einige zum Weltkulturerbe zählten. Das Ziel der Islamisten ist, die Scharia im gesamten neuen Staat Azawad durchzusetzen. Dieser entstand, weil es islamistischen Gruppen zusammen mit Tuareg-Rebellen gelang, den Norden Malis  im März unter ihre Kontrolle zu bringen, nachdem der Präsident Amadou Toumani Toure in einem Putsch gestürzt worden war. Danach vertrieben die Islamisten die Tuareg-Rebellen aus den wichtigsten Städten Timbuktu, Gao und Kidal. Die Armee Malis ist nicht in der Lage, die verlorenen Gebiete zurückzuerobern.

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