Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

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12. September 2012 / 12:00 Uhr

Studie: Zwei Drittel der Journalisten sind “links”

Zwei Drittel der Wiener Journalisten bezeichnen sich als „links“, 60 Prozent der Rundfunkjournalisten als „links“ oder „eher links“. Diese wenig überraschende Studie findet man im Buch „Die roten Meinungsmacher“ von Werner Reichel, der in seinem Werk vor allem die SPÖ-Rundfunkpolitik von 1945 bis heute beschreibt.

In Österreich fiel das ORF-Rundfunkmonopol zur Jahrtausendwende – zu einer Zeit, als in fast allen ehemaligen kommunistischen Staaten Osteuropas und in Albanien bereits seit mehreren Jahren private Radio- und Fernsehstationen ungehindert und legal senden konnten. In keinem anderen Land wurde die Liberalisierung von Radio und Fernsehen so lange verhindert wie in Österreich. Über Jahrzehnte hat die SPÖ das ORF-Monopol verteidigt und Privatrundfunk zuerst verhindert und später, als es aufgrund des EU-Beitritts nicht mehr anders ging, behindert.

Kein österreichischer Verlag wollte es sich mit dem ORF verscherzen

Werner Reichel hat den rundfunkpolitischen Sonderweg Österreichs beleuchtet. Kritische Bücher zum Thema ORF und SPÖ gebe es nicht, so der Autor, der in den Archiven auch vergeblich nach entsprechenden Diplomarbeiten suchte. Diese Tatsache und das Ärgernis darüber, dass es vor der Liberalisierung quasi ein Berufsverbot für Radiojournalisten gab, die nicht beim ORF arbeiteten, motivierten den Medienmann zu diesem Buch. Einen Verlag dafür hat Reichel mit dem Deutschen Wissenschaftsverlag (DWV) im Ausland gefunden. „In Österreich will sich kein Verlag mit dem ORF verscherzen, weil er im ORF sonst nicht mehr vorkommt“, behauptet Reichel. Außerdem gebe es zahllose ORF-Moderatoren wie Armin Wolf oder Hugo Portisch, die ihre Bücher über österreichische Verlage vertreiben. Dass diese Verlage wenig Interesse hätten, ein ORF-kritisches Buch zu veröffentlichen, liege auf der Hand, so Reichel.

Perfekte Symbiose zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung

Was der Buchautor schreibt, ist nicht schmeichelhaft für die Sozialdemokraten und ihre große Medienorgel, die an Wirksamkeit weit über die Kronen Zeitung zu stellen ist. Für die SPÖ war der Monopolfunk stets Mittel  und propagandistisches Instrument zur Um- und Durchsetzung ihrer macht- und gesellschaftspolitischen Ziele und Visionen. Dieses demokratiepolitisch fragwürdige und menschenrechtswidrige „Erfolgsmodell“ wollten laut Reichel beide Seiten, die SPÖ und der ORF, trotz aller Widerstände nicht aufgeben. „Bis heute ist der ORF mit seiner tendenziösen Berichterstattung ein entscheidender Faktor bei der Beeinflussung der öffentlichen Meinung“, so Reichel, der mit seinem Buch die perfekte Symbiose, die die SPÖ mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eingegangen ist, aufzeigen möchte. „Bewirken werde ich damit wohl nichts“, ist dem gelernten Radiojournalisten klar. Seinem Ärger – und vielleicht auch von vielen anderen – hat er damit aber Luft gemacht.

? "Die roten Meinungsmacher" im Unzensuriert-Laden

Das Buch „Die roten Meinungsmacher“ ist im Deutschen Wissenschafts-Verlag (DWV) erschienen und um 27.80 Euro zzgl. Versandkosten im Unzensuriert-Laden erhältlich. Einen ausführlichen Bericht über das Werk von Werner Reichel finden Sie auch im nächsten Unzensuriert-Magazin, unter anderem über das Lentia-Urteil beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg, das für eine Wende in der heimischen Medienlandschaft sorgte.

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