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Auch in Italien sind und bleiben die Krankenhäuser ohne Corona-Patienten, denn mit 99,6 prozentiger Wahrscheinlichkeit wird ein auf Covid-19 positiv Getesteter wieder gesund. Doch die Politiker wollen das nicht hören.

20. September 2020 / 00:10 Uhr

Infektiologe: Auch die alten Menschen sterben nicht mehr an Covid-19

Der italienische Infektiologe Matteo Bassetti, seit 2018 Direktor der Abteilung für Infektionskrankheiten an der Universitätsklinik San Martino in Genua, sagte am Donnerstag in einem Interview mit der zweitgrößten Presseagentur Italiens, Adnkronos:

Auch die alten Menschen sterben nicht mehr an Covid-19.

Mehr Tests – mehr positiv Getestete

Seit Ende Juli verdreifachte Italien die Zahl der Corona-Tests. Aktuell werden bei mehr als 100.000 Tests zwischen 1.000 und 1.500 positiv auf Covid-19 getestet. Somit hat Italien aktuell knapp mehr als 41.000 positiv Getestete.

Die Fehlerquote der Test liegt dabei im besten Fall bei einem Prozent: Das heißt bei 100.000 Tests erhalten 1.000 Getestete einen falsch-positiven Befund.

Kaum intensivmedizinische Behandlung nötig

Nur fünf Prozent der Corona-Positiven brauchen eine Behandlung. Nur knapp über 2.000 von 60 Millionen Einwohnern sind in unterschiedlich schwerem Grad an Covid-19 erkrankt. 212 befinden sich in Intensivbehandlung; das sind 0,5 Prozent der positiv Getesteten oder 0,0003 Prozent der Bevölkerung. Die Todesrate ist noch geringer. Bassetti dazu:

Das heißt: 95 Prozent der positiv Getesteten merken nichts. Insgesamt weiß heute jemand, der positiv getestet wird, dass er zu 99,6 Prozent wieder gesund wird.

Nach wie vor Alte mit Vorerkrankungen betroffen

Die Situation sei jetzt ganz anders als im März. Damals brauchten 25 bis 30 Prozent der positiv Getesteten eine Behandlung. Die Gruppe der tatsächlich Erkrankten sei dieselbe geblieben: „alte Menschen mit Vorerkrankungen“.

Todesfälle habe er aber schon „seit langem“ keine mehr an seiner Klinik. Das Virus töte nicht einmal Angehörige der Risikogruppe mehr leicht. Sogar Silvio Berlusconi mit seinen 84 Jahren und verschiedenen Vorerkrankungen wurde wieder gesund. Die Schlussfolgerung daraus ist für Bassetti eindeutig:

Die Tödlichkeit des Virus ist zurückgegangen. Es hat sich abgeschwächt, obwohl uns manche weiterhin das Gegenteil einreden wollen.

Abschwächung des Coronavirus seit Mai bekannt

Bereits im Mai hatte Bassetti gegenüber Medien gesagt:

Ich arbeite Tag und Nacht wegen dieses verdammten Virus: Wir haben einen Rückgang seiner Kraft festgestellt. Schon seit einiger Zeit ist in unserer Abteilung nicht nur die Zahl der Infizierten drastisch zurückgegangen, sondern auch die Tödlichkeit. Die Hospitalisierten sind leichter handhabbar und brauchen keine Intensivbehandlung mehr. Ich weiß nicht, was der genaue Grund dafür ist, aber es ist eine wichtige Tatsache.

Die Aussage brachte ihm harte Kritik ein und die Anschuldigung, ein „Coronaleugner“ zu sein – ausgerechnet ein Spezialist, der jeden Tag mit Infizierten und Erkrankten zu tun hat, im Gegensatz zu jenen, die ihn kritisierten. Seither sieht sich Bassetti durch die weitere Entwicklung bestätigt. Doch weder damals noch heute scheint die Regierung etwas davon hören zu wollen.

Politiker bleiben beim Alarmismus

Ranieri Guerra, italienischer Vize-Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), erklärte Ende Juni, man müsse ein „Wiederaufflammen“ von Covid-19 verhindern:

Die Spanische Grippe hat sich genauso verhalten: Sie ließ im Sommer nach und kam aggressiv im September und Oktober zurück und verursachte 50 Millionen Tote während der zweiten Welle. Es ist noch nicht vorbei.

Und was sagt der Infektiologe Bassetti, wenn ihm heute eine solche Aussage in Erinnerung gerufen wird?

Ich kann nur mit dem Kopf schütteln.

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