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COVID-19 brachte für den Profifußball massive Probleme.

28. Oktober 2020 / 17:13 Uhr

Der wirtschaftliche Einfluss von COVID-19 auf den Profifußball

2020 war ein schwieriges Jahr für professionelle Sportligen und in den internationalen Fußballligen sieht man den finanziellen Einfluss von COVID-19 vielleicht am meisten. Auch weil hier das meiste Geld fließt und weil Fußball immer im Rampenlicht steht. Sowohl im österreichischen Fußball als auch in anderen internationalen Ligen müssen Vereine ihren Gürtel enger schnallen. Wir haben uns einige Vereine angeschaut, die unter den Finanzeinbußen am meisten gelitten haben und erklären wie es soweit kommen konnte.

Vereine mit finanziellen Problemen

Alle österreichischen Erstligisten mussten in der vergangenen Saison Einbußen bei den Einnahmen hinnehmen. Hier fielen vor allem die Verluste bei den Zuschauereinnahmen schwer ins Gewicht. Während einige Clubs die Verluste besser verkraften, sieht die Situation bei einigen Vereinen besorgniserregend aus. Vor allem Vereine, die bereits vor Corona finanzielle Schwierigkeiten hatten, müssen jetzt aufgefangen werden. Und genau das geschieht gerade. Die Bundesliga hat ihre Lizenzbestimmungen geändert, um von der Insolvenz gefährdete Klubs zu retten. Ohne diesen Schritt hätten einige Erstligisten wohl den Gang in die dritte Liga antreten müssen.

Zu den bekanntesten Beispielen von Vereinen, die bereits vor der Krise 2020 Probleme hatten, zählt sicherlich Austria Wien. Der Verein hatte bereits zu Beginn der letzten Saison mit der finanziellen Situation zu tun und die wirtschaftliche Situation ist seitdem nicht unbedingt besser geworden.

Hinzu kommt, dass auch die neue Saison nicht viel Entlastung für die Problemvereine in der Bundesliga bringen wird. Momentan sind maximal 3000 Zuschauer im Stadion erlaubt, und das ist nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Man konnte die finanziellen Probleme einiger österreichischen Vereine auch auf dem gerade zu Ende gegangenen Transfermarkt sehen.

Zum Beispiel gab man bei Austria Wien bisher keinen Neuzugang bekannt, für den man eine Ablösesumme bezahlen musste. Und selbst RB Salzburg hielt sich bei den Neuzugängen merklich zurück. LASK investierte nicht mehr als 1,2 Millionen Euro in neue Spieler und Rapid Wien zahlte in der Sommerpause auch keine Ablösesummen. Der Transfermarkt der österreichischen Teams war so trocken, wie eigentlich selten zuvor. Natürlich wird dies auch einen Einfluss auf die aktuelle Saison haben. Denn während die schwachen Teams immer schwächer werden, werden die Spitzenteams weiterhin dominieren.

Red Bull Salzburg sieht bereits nach den ersten Spieltagen der neuen Saison aus wie der sichere Meister und die Konkurrenz schaut nur neidisch hinterher. Die Chancen auf die Meisterschaft sind klar verteilt und die Entwicklungen der letzten Monate verstärken diesen Trend noch mehr.

Der Vergleich zu Deutschland

Eine ähnliche Entwicklung kann man auch in Deutschland beobachten. Auch hier sind es vor allem die kleinen Vereine, die in finanzielle Probleme gerutscht sind. In der Bundesliga kann man sogar ein Team herauspicken, welches von den wirtschaftlichen Folgen am meisten betroffen zu sein scheint. Es handelt sich hierbei um Schalke 04. Der Verein aus dem Ruhrgebiet scheint mittlerweile nur noch Millimeter von der Insolvenz entfernt zu sein.

Genau wie in Österreich hat auch die deutsche Bundesliga die Lizenzvergabe etwas einfacher für die Vereine gestaltet. Wäre dies nicht durchgesetzt worden, dann wäre der FC Schalke heute wahrscheinlich nicht mehr in der 1. Bundesliga. Spielerverkäufe über den Sommer haben außerdem gezeigt, dass Schalke weiterhin Geld braucht um zu überleben. Denn wer seine talentiertesten Spieler unter Marktwert abgibt, der muss ziemlich tief in der Patsche sitzen.

Dazu muss man aber sagen, dass Vereine wie Schalke 04 auch schon vor Corona schlecht gewirtschaftet haben müssen. Ansonsten kann man sich die aktuelle Situation kaum erklären. Hinzu kommt bei Schalke nun auch eine sportliche Talfahrt. Denn der Traditionsverein steht nach drei Spieltagen ohne Sieg und mit 15 Gegentoren am Tabellenende. Rettung ist nicht in Sicht!

Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie Corona den Fußball durcheinanderbringt. Weniger betroffen sind hingegen die großen Vereine Europas! Obwohl man hier auch sagen muss, dass viele von denen einfach besser gewirtschaftet haben. Man kann dies sehr schön am Beispiel des FC Bayern München in Deutschland festmachen. Der deutsche Rekordmeister hat 2020 sicherlich auch Einnahmeverluste hinzunehmen. Aber der Verein hat in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet. Die Mannschaft hat nicht über ihre Verhältnisse gelebt und dementsprechend konnte man auch einige Neuzugänge präsentieren. Unter anderem zahlte München eine Ablösesumme von 45 Millionen für Leroy Sane. Und diese bringt den FCB nicht an den Rand des Ruins.

Man muss also feststellen, dass Corona einen riesigen Einfluss auf viele Fußballvereine in Österreich und in anderen internationalen Ligen hatte und noch immer hat. Auf der anderen Seite muss man aber auch sehen, dass es viele Vereine gibt, die in den letzten Jahren gut gewirtschaftet haben und nun davon profitieren.

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